Dieses Buch der freien Journalistin Simone Werle habe ich mit allergrößtem Vergnügen gelesen und viel Freude beim Anblick der schönen, geschmackvoll angezogenen Männer, die im Buch abgelichtet sind, gehabt.
Die Autorin untergliedert die Fashion-Ikonen eines Jahrhunderts in :
Die Gentlemen
Die Einzelgänger
Die Dandys
Die Rockstars
Die Geradlinigen
Die Modemacher
Die Schönen
Die Boygroups
Die Außerirdischen
50 namhafte Männer werden vorgestellt und den oben stehenden Kategorien zugeordnet. Alle Herren werden, wie der Klappentext bereits verspricht, in prägnanten Texten porträtiert. Es werden ihre modischen Finessen ausgelotet und man kann sich im Rahmen vieler Fotos von der Stilsicherheit der einzelnen Herren überzeugen. Auf den letzten Seiten schließlich hat man Gelegenheit, gut gelungene Kurzbiografien über die fokussierten Männer zu lesen.
Es handelt sich um: Edward Herzog von Windsor, Fred Astaire, Frank Sinatra, John F. Kennedy, Ralph Lauren, James Bond, George Cloony (die Gentlemen), Marlon Brando, Che Guevara, Steve Mc Queen, James Dean, Johnny Cash, Kurt Cobain (die Einzelgänger), Oscar Wilde, Gianni Agnelli, Truman Capote, Tom Wolfe, Bryan Ferry, André Leon Talley, Falco, André Benjamin, Lapo Elkann (die Dandys), Jimi Hendrix, Mick Jagger, Freddie Mercury, Jarvis Cocker (Rockstars), Marcello Mastroianni, Giorgio Armani , Helmut Lang, Hedi Slimane (Die Gradlinigen), Karl Lagerfeld, Yves Saint Laurent,Gianni Versace, Jean Paul Gaultier, Martin Margiela, John Galliano (Die Modemacher), Die Carabinieri, Cary Grant, Porfirio Rubirosa, Tom Ford, Johnny Depp, David Beckham (Die Schönen), Die Beatles, The Sex Pistols, Run -D.M.C (Die Boygroups), Elvis Presley, Ziggy Stardust, Bootsy Collins, Michael Jackson, Boy George (Die Außerirdischen).
Edward Herzog von Windsor soll auf dem Höhepunkt seines Bekanntheitsgrades der am meisten fotografierte Mann der Welt gewesen sein. Alles was der 1894 geborene Brite trug, wurde populär, wurde sogleich kopiert und nach ihm benannt. So sollen "Fair Isle-Pullover" eine bis dahin nie gekannte Nachfrage erzielt haben und Kleidungsstücke aus gewebten Karostoffen wurden selbst in der Stadt zum Muss, (vgl.: S.14). Die Bilder dokumentieren, dass er ein perfekt gekleideter Mann von großer, feinsinniger Austrahlung war, der nicht nur im Smoking mit klassischem weißen Einstecktuch und Nelke die Aura eines perfekten Gentlemans besaß.
Zu Recht wird der Modemacher Ralph Lauren auch als Gentleman bezeichnet. Das zeigt seine Vita, aber auch sein geschmackvolles Outfit, das sich aus einer Mischung aus dandyhaftem Ivy-League-Chic, gepaart mit amerikanischen Mythen und englischem Astro-Stil zusammensetzt. Lauren, den man u.a. auf einem Bild im schwarzen Sakko, mit einer geschnürten schwarzen Lederhose und Cowboystiefeln sieht, ist der noble Großmeister der amerikanischen Lässigkeit, trendresistent, gepaart mit einer ordentlichen Portion europäischer Eleganz, (vgl.: S. 28).
Hinreißend sieht der junge Marlon Brando m.E. auf dem Bild aus dem Jahre 1955 aus, das ich mir erlaubt habe, in die Rezension einzubetten. Das schlichte Baumwollshirt lässt die Aufnahme zeitlos erscheinen. Man liest, und das sehe ich auch so, dass Brando um so schöner aussah, je einfacher er sich kleidete. Er hatte die Erotik eines Antihelden, dem unangepasste Frauen die Tür auch bei Nacht gewiss nicht gewiesen haben.
Steve McQueen gehörte zu den Männern, die alles tragen können und dabei immer gut aussehen. Sein Stilvermächtnis erklärt die Autorin wie folgt: Klassiker, wie Aviator-Sonnenbrillen, schwarze Rollkragenpullover, schmal geschnittene Anzüge, Khaki-Hosen, Windbreaker, Strickjacken mit Schalkragen, baumwollene T-Shirts, Karohemden, Lederjacken, Jeans und Stiefel. Steve Mc Queen ist neben Sean Connery der männlichste Mann im Buch. Beide unterstreichen diese Tatsache durch lässige Kleidung fast beiläufig.
Schade, dass ich von Oscar Wilde nicht das Foto von S. 59 bekommen konnte, denn hier sieht der Dandy einfach zum Niederknien schön aus. Das Foto wurde 1882 aufgenommen. Er trägt eine Samtjacke und Kniebundhosen. Seine Lackschuhe sind mit Schleifen verziert, die Haare sind halblang und sein Anlitz ist so anziehend, dass man sich sofort in ihn verliebt. Der Dichter galt als Paradiesvogel in den Londoner Salons. Er fiel dort aber nicht nur durch seine Kleidung, sondern in erster Linie durch seinen Wortwitz auf.
Es ist unmöglich, all die Männer im Buch hier zu skizzieren. Die Porträts sind stets sehr gut gelungen. Werle schreibt im Hinblick auf Mick Jagger, von dem man ein Bild aus dem Jahre 1973 und ein weiteres aus dem Jahre 2006 bewundern kann, dass er repräsentierte, wofür bislang noch kein anderer stand: Verausgabung, Grenzüberschreitung und vor allem unverholen ausgelebten Sex (vgl.: S. 84).
Jagger wirkt androgyn, nicht nur wegen des Eyeliners, den er trägt, und unterstreicht dies noch heute durch entsprechende Kleidung.
Das textliche Porträt Lagerfelds gefällt mir und auch die beigefügten Bilder. Er trägt Dior-Anzüge seines jungen Design- Kollegen Hedi Slimane und lebt, um in diese zu passen, betont diszipliniert.
In meinen Augen ist der am besten angezogene Mann im Buch Cary Grant. Vier Fotos von ihm machen das deutlich. Er bewies in seiner Kleidung immer Mut zur Einfachheit. Von seinem schönen Gesicht sollte nichts ablenken. Er und Oscar Wilde sind meine Favoriten im Buch. Diese beiden Männer vermochten sich am besten zu kleiden, auch wenn beide nicht vordergründig sexy waren, waren sie doch hocherotisch, wie nur wenige andere Männer in ihrer Zeit.
Sexy und erotisch zugleich ist eine Stil-Ikone des Hier und Heute. Ich spreche von Johnny Depp. Er hat das gewisse Etwas. Seine Kleidung gefällt mir, weil sie fantasievoll ist, aufgrund der unzähligen Accessoires wie Sonnenbrillen, Armbänder, Hals- und Gürtelketten, Ringe und Halstücher.
Die Biografien zum Schluss vervollständigen den Gesamteindruck. Frauen, die schöne, gut gekleidete Männer lieben, werden entzückt sein von dieser Fundgrube. Dennoch empfehle ich das Buch in erster Linie Männern, die sich hier die ein oder andere Anregung in puncto Outfit bei ihren Geschlechtgenossen holen können. Bankern empfehle ich dabei nicht, sich wie Bootsy Collins zu kleiden. Ich befürchte, das schreckt Bankkunden ab. :-))
Ein tolles Buch.
Bilder: Mit freundlicher Genehmigung des Prestel Verlages
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Die Autorin untergliedert die Fashion-Ikonen eines Jahrhunderts in :
Die Gentlemen
Die Einzelgänger
Die Dandys
Die Rockstars
Die Geradlinigen
Die Modemacher
Die Schönen
Die Boygroups
Die Außerirdischen
50 namhafte Männer werden vorgestellt und den oben stehenden Kategorien zugeordnet. Alle Herren werden, wie der Klappentext bereits verspricht, in prägnanten Texten porträtiert. Es werden ihre modischen Finessen ausgelotet und man kann sich im Rahmen vieler Fotos von der Stilsicherheit der einzelnen Herren überzeugen. Auf den letzten Seiten schließlich hat man Gelegenheit, gut gelungene Kurzbiografien über die fokussierten Männer zu lesen.
Es handelt sich um: Edward Herzog von Windsor, Fred Astaire, Frank Sinatra, John F. Kennedy, Ralph Lauren, James Bond, George Cloony (die Gentlemen), Marlon Brando, Che Guevara, Steve Mc Queen, James Dean, Johnny Cash, Kurt Cobain (die Einzelgänger), Oscar Wilde, Gianni Agnelli, Truman Capote, Tom Wolfe, Bryan Ferry, André Leon Talley, Falco, André Benjamin, Lapo Elkann (die Dandys), Jimi Hendrix, Mick Jagger, Freddie Mercury, Jarvis Cocker (Rockstars), Marcello Mastroianni, Giorgio Armani , Helmut Lang, Hedi Slimane (Die Gradlinigen), Karl Lagerfeld, Yves Saint Laurent,Gianni Versace, Jean Paul Gaultier, Martin Margiela, John Galliano (Die Modemacher), Die Carabinieri, Cary Grant, Porfirio Rubirosa, Tom Ford, Johnny Depp, David Beckham (Die Schönen), Die Beatles, The Sex Pistols, Run -D.M.C (Die Boygroups), Elvis Presley, Ziggy Stardust, Bootsy Collins, Michael Jackson, Boy George (Die Außerirdischen).
Edward Herzog von Windsor soll auf dem Höhepunkt seines Bekanntheitsgrades der am meisten fotografierte Mann der Welt gewesen sein. Alles was der 1894 geborene Brite trug, wurde populär, wurde sogleich kopiert und nach ihm benannt. So sollen "Fair Isle-Pullover" eine bis dahin nie gekannte Nachfrage erzielt haben und Kleidungsstücke aus gewebten Karostoffen wurden selbst in der Stadt zum Muss, (vgl.: S.14). Die Bilder dokumentieren, dass er ein perfekt gekleideter Mann von großer, feinsinniger Austrahlung war, der nicht nur im Smoking mit klassischem weißen Einstecktuch und Nelke die Aura eines perfekten Gentlemans besaß.
Zu Recht wird der Modemacher Ralph Lauren auch als Gentleman bezeichnet. Das zeigt seine Vita, aber auch sein geschmackvolles Outfit, das sich aus einer Mischung aus dandyhaftem Ivy-League-Chic, gepaart mit amerikanischen Mythen und englischem Astro-Stil zusammensetzt. Lauren, den man u.a. auf einem Bild im schwarzen Sakko, mit einer geschnürten schwarzen Lederhose und Cowboystiefeln sieht, ist der noble Großmeister der amerikanischen Lässigkeit, trendresistent, gepaart mit einer ordentlichen Portion europäischer Eleganz, (vgl.: S. 28).
Hinreißend sieht der junge Marlon Brando m.E. auf dem Bild aus dem Jahre 1955 aus, das ich mir erlaubt habe, in die Rezension einzubetten. Das schlichte Baumwollshirt lässt die Aufnahme zeitlos erscheinen. Man liest, und das sehe ich auch so, dass Brando um so schöner aussah, je einfacher er sich kleidete. Er hatte die Erotik eines Antihelden, dem unangepasste Frauen die Tür auch bei Nacht gewiss nicht gewiesen haben.
Steve McQueen gehörte zu den Männern, die alles tragen können und dabei immer gut aussehen. Sein Stilvermächtnis erklärt die Autorin wie folgt: Klassiker, wie Aviator-Sonnenbrillen, schwarze Rollkragenpullover, schmal geschnittene Anzüge, Khaki-Hosen, Windbreaker, Strickjacken mit Schalkragen, baumwollene T-Shirts, Karohemden, Lederjacken, Jeans und Stiefel. Steve Mc Queen ist neben Sean Connery der männlichste Mann im Buch. Beide unterstreichen diese Tatsache durch lässige Kleidung fast beiläufig.
Schade, dass ich von Oscar Wilde nicht das Foto von S. 59 bekommen konnte, denn hier sieht der Dandy einfach zum Niederknien schön aus. Das Foto wurde 1882 aufgenommen. Er trägt eine Samtjacke und Kniebundhosen. Seine Lackschuhe sind mit Schleifen verziert, die Haare sind halblang und sein Anlitz ist so anziehend, dass man sich sofort in ihn verliebt. Der Dichter galt als Paradiesvogel in den Londoner Salons. Er fiel dort aber nicht nur durch seine Kleidung, sondern in erster Linie durch seinen Wortwitz auf.
Es ist unmöglich, all die Männer im Buch hier zu skizzieren. Die Porträts sind stets sehr gut gelungen. Werle schreibt im Hinblick auf Mick Jagger, von dem man ein Bild aus dem Jahre 1973 und ein weiteres aus dem Jahre 2006 bewundern kann, dass er repräsentierte, wofür bislang noch kein anderer stand: Verausgabung, Grenzüberschreitung und vor allem unverholen ausgelebten Sex (vgl.: S. 84).
Jagger wirkt androgyn, nicht nur wegen des Eyeliners, den er trägt, und unterstreicht dies noch heute durch entsprechende Kleidung.
Das textliche Porträt Lagerfelds gefällt mir und auch die beigefügten Bilder. Er trägt Dior-Anzüge seines jungen Design- Kollegen Hedi Slimane und lebt, um in diese zu passen, betont diszipliniert.
In meinen Augen ist der am besten angezogene Mann im Buch Cary Grant. Vier Fotos von ihm machen das deutlich. Er bewies in seiner Kleidung immer Mut zur Einfachheit. Von seinem schönen Gesicht sollte nichts ablenken. Er und Oscar Wilde sind meine Favoriten im Buch. Diese beiden Männer vermochten sich am besten zu kleiden, auch wenn beide nicht vordergründig sexy waren, waren sie doch hocherotisch, wie nur wenige andere Männer in ihrer Zeit.
Sexy und erotisch zugleich ist eine Stil-Ikone des Hier und Heute. Ich spreche von Johnny Depp. Er hat das gewisse Etwas. Seine Kleidung gefällt mir, weil sie fantasievoll ist, aufgrund der unzähligen Accessoires wie Sonnenbrillen, Armbänder, Hals- und Gürtelketten, Ringe und Halstücher.
Die Biografien zum Schluss vervollständigen den Gesamteindruck. Frauen, die schöne, gut gekleidete Männer lieben, werden entzückt sein von dieser Fundgrube. Dennoch empfehle ich das Buch in erster Linie Männern, die sich hier die ein oder andere Anregung in puncto Outfit bei ihren Geschlechtgenossen holen können. Bankern empfehle ich dabei nicht, sich wie Bootsy Collins zu kleiden. Ich befürchte, das schreckt Bankkunden ab. :-))
Ein tolles Buch.
Bilder: Mit freundlicher Genehmigung des Prestel Verlages
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