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Rezension: A Scented World- Die Welt der Düfte- Claire Bingham- teNeues

Der Verlag teNeues stellt die Autorin dieses bemerkenswerten Werkes wie folgt vor: "Die Einrichtungsjournalistin CLAIRE BINGHAM schreibt für eine Reihe von Zeitschriften weltweit über Design, Reisen und Stil. Bevor sie anfing, Bücher zu veröffentlichen, darunter die teNeues-Bände Modern Living und A Beautiful Mess, war sie Wohnredakteurin der britischen Elle Decoration und mit einfühlsamen Beiträgen auch in internationalen Hochglanzmagazinen wie Vogue Living und Architectural Digest vertreten. Wenn sie rund um den Globus nach inspirierenden Interieurs sucht und hinter den Kulissen neue Talente entdeckt, schreibt sie am Ende immer über Häuser voller Charakter – sei es moderner Glamour oder altweltlicher, nachlässiger Charme."

In diesem reich bebilderten Buch, das den Untertitel "Die Welt der Düfte trägt", sind die äußerst lehrreichen Texte in englischer, deutscher und französischer Sprache abgedruckt.

Dabei umfasst das  Werk um die feinen Düfte drei Schwerpunkte: die kreativen Köpfe, die Orte und die ikonischen Marken. 

Claire Bingham besuchte nicht nur die kreativen Köpfe hinter den Düften, sondern auch die Orte, wo diese entstehen, so etwa die zauberhaften Gärten von Parterre in Großbritannien. Dort trifft Botanik auf Parfümerie.

Natürlich werden Orte wie Grasse und hier die Manufaktur Fragonard vorgestellt. Die Geschichte der Parfümstadt geht ins 15. Jahrhundert zurück. Damals war die mediterrane Kleinstadt für ihre Lederproduktion berühmt. Ab 1560 wurden Jasminfelder angepflanzt und später dann Provence-Rosen, Tuberosen und Lavendel. Bilder von Grasse und der Manufaktur Fragonard auch ein Interview mit der Firmenchefin und die Präsentation der Parfum-Ikone Chanel N. 5 bilden den Anfang des Reigens dessen, was die Welt der Düfte anbelangt. 

Man lernt u.a. den Parfümeur und Buchautor Jean Claude Ellena kennen. Er hatte einst an der neu gegründeten Parfümschule in Givaudan im Schweizerischen Vernier studiert und bei Hermes gearbeitet, auch er hat ein Interview gegeben wie viele  andere vorgestellte Kreative im Buch, die  dazu beitragen, dass sich das Wissen um edle Düfte beim Leser vergrößert. 

Faszinierende Fotos vom Haus Guerlain in Paris lassen den Blick lange verweilen und es folgen eine Fülle interessanter kurzweilig zu lesender Texte, die man sich nicht entgehen lassen sollte, so etwa über die Osmothéque, ein Archiv in Paris, das über 4000 Parfümjuwelen enthält, darunter auch das "Reine de Hongrie" aus dem Jahre 1370, eines der ersten Parfüms auf der Basis von Alkohol. 

Beeindruckend sind die botanischen Gärten und die Parfüm-Destilliere in Keyneston Mill. Dort befindet sich das Haus und die Gärten von Julia und David Bridger. Das sind die Gründer von Parterre.

Seite für Seite erfährt man mehr über die wahrlich paradiesische Welt der Düfte und sehnt sich danach, all die Orte aufzusuchen, die im Buch präsentiert werden. 

Die Düfte waren mir bislang nicht alle bekannt, das gilt z. B. auch für "Bois d`Ascèse", das von einer Kirche aus Pinienholz inspiriert wurde und Weihrauchnoten enthält.

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Vogue-Little Black Dress- Prestel

In diesem reich bebilderten Buch werden beeindruckende Fotos aus dem Archiv der britischen Vogue vorgestellt. Die Ablichtungen des "kleinen Schwarzen" aus allen Zeiten zeigen von Vintagemodellen bis zu modernsten Interpretationen internationaler Couturiers alles, was man über dieses Kleidungsstück in Erfahrung bringen sollte. 

In der Einführung erfährt man zunächst allgemein Wissenswertes über die "Uniform für alle Frauen mit gutem Geschmack", wie die Vogue das kleine Schwarze einst bezeichnet hat. 1926 von Coco Chanel entworfen, feierte es wenig später in Hollywood bereits erste Triumphe und Ende der 1920er Jahre, als sich Filme in Technicolor durchzusetzen begannen, bevorzugten Filmemacher das kleine Schwarze, weil es zu allen anderen Farben auf der Leinwand passte. 

Wie man erfährt, behauptete sich dieses Kleidungsstück bis heute und zwar dadurch, dass es sich dem Wandel der Zeit anpasste. Davon kann man sich auf den vielen Fotos überzeugen, die alle näher erläutert werden. 

Trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit, so liest man weiter, vermochte das Little Black Dress auch eine Schlüsselrolle in der komplexeren moderneren Fotografie zu spielen und zwar als Element, das bei kreativen Höhenflügen die Bodenhaftung herstellt.

Das fokussierte Kleidungsstück eignet sich bestens für Accessoires. Davon kann man sich auf Bildern ebenfalls überzeugen. Es war Coco Chanel die die Wahl der Accessoires zur Kunst erhob, weil sie fand, dass diese eine Frau erst ausmachen. So wurde die Perlenkette der verlässliche Begleiter des kleinen Schwarzen und durch Audrey Hepburn  dann zum Klassiker erhoben. 

Nicht nur durch Schmuck, sondern auch durch Handtaschen, Hüte oder Handschuhe lassen ich bei diesem Kleid Akzente setzen, wie  Fotos veranschaulichen. 

Sehr schön ist ein elegant zurückhaltendes Kleid von Armani mit einer Zusammenstellung preziöser Accessoires und verführerisch ein rückenfreies schenkelkurzes Minikleid aus Lamé, das dokumentiert, dass im 21. Jahrhundert das Little Black Dress endlich die Freiheit erlangt, das zu sein, was es sein möchte, ganz so wie die Frauen, die es tragen. 

Mit am meisten überzeugt hat mich das schwarze Stretchkleid von Richmond-Cornejo mit rundem Ausschnitt und hautengen Ärmeln. Es ist unübertrefflich sexy und dabei ausgesprochen edel. 

Durch den Einzug des Computerzeitalters und damit einhergehend der digitalen Bildbearbeitung wurde das kleine Schwarze zum unverzichtbaren Verbündeten für all jene, die die Bildsprache in der Modebranche bestimmen. So hat man Gelegenheit diese  Seite um Seite  zu dekuvrieren und viel über Weiblichkeit in Erfahrung zu bringen. in ihren zahllosen Facetten. Immer ein wenig ihrer Zeit voraus...

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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VOGUE: Little Black Dress: Das kleine Schwarze