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Die Macht der Liebe- Juwelen für die Ewigkeit- Beatriz Chadour-Sampson- Gerstenberg


Die Autorin Dr. Beatriz Chadour-Sampson ist einer international renommierte Schmuckhistorikerin und Dozentin.

Ihr hier vorliegendes, reich bebilderte Buch mit sehr informativen Texten ist in sechs Kapitel untergliedert und befasst sich mit Schmuck als Liebesgeschenk, als Zeichen liebevoller Zuneigung oder der Verbindung zweier Menschen im Laufe der Geschichte. 

Im Gegensatz zu wahrer Liebe und Romantik, so liest man im Vorwort, sei Schmuck, der diesen zeitlosen Gefühlen Ausdruck verleihe, Entwicklungen und Veränderungen unterworfen.  Genau dies wird in dem Werk veranschaulicht.

Das Buch schenkt einen Einblick, wie verschiedene Kulturen das Thema "Liebe" interpretieren und wie sich dies auf die Auswahl und Symbolik von Liebesschmuck im Laufe der Geschichte widerspiegelt. Dabei steht der Liebesschmuck Westeuropas im Fokus dieser Publikation. 

Im ersten Kapitel geht es um die Zeit der Antike. Hier erschien Schmuck als Symbol der Liebe und des Begehrens erstmals in Griechenland. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. stellten die Griechen die Hochzeit der mythologischen Götter Zeus und Hera auf Reliefs dar. In der Folge sollen sich zahlreiche Goldschmiede und Juweliere von den Sagen und der Ikonografie der griechischen Götterwelt inspiriert haben lassen, indem sie aufwendigen Liebesschmuck fertigten, der dieses Thema aufgriff. 

Die Göttin Aphrodite war übrigens am häufigsten auf griechischen Schmuckstücken abgebildet. Zahlreiche antike Schriftsteller sollen beschrieben haben, wie sehr die römische Damenwelt von ihrem Schmuck angetan war. Dabei wurde die gesellschaftliche Stellung einer Römerin nach ihrem Schmuck bemessen. Neu war bei den Römern der Verlobungsring, der schon damals als Zeichen eines Eheversprechens galt. Man lernt in diesem Zusammenhang z. B. ein typisches Verlobungsringmotiv kennen und liest die Inschrift "OMONOIA", was damit gemeint ist, wird natürlich erklärt. Die frühesten römischen Verlobungsringe sollen übrigens aus Eisen, Kupfer oder Messing gewesen sein. Diamanten verwendete man zu diesen Zeiten selten für Schmuck. Das kam erst später. 

Im Mittelalter dann fand der europäische Adel an der höfischen Liebe mit ihrem romantisierenden Blick auf Liebe und Ehe Gefallen. Das entnimmt man dem 2. Kapitel. Thema in Literatur und in Liedern zur höfischen Liebe in dieser Zeit waren galante Geschenke des höfischen Ritters an die angebetete Dame. Dabei handelte es sich nicht selten um Schmuck. Brautkronen, Diadem oder auch bescheidenerer Kopfschmuck sollen damals Teil der Mitgift durch die Brautfamilie gewesen sein. Im Mittelalter waren Brautkronen primär Statussymbole, erfährt man. Es führt zu weit auf alle Einzelheiten des 2. Kapitels " Mittelalter- Höfische Liebe und Bund der Ehe" einzugehen und all die abgelichteten schönen Schmuckstücke aus jener Zeit zu benennen. So viel aber kann gesagt werden: Sehr spannend und informativ. 

Weiter geht es im 3. Kapitel. Hier werden Treue und Tugend in der Ehe von der Renaissance bis Barock thematisiert. So erfährt man u.a., dass Maximilian I. (1459-1519) seiner ersten Frau, Maria von Burgund, einen diamantenbesetzten Verlobungsring schenkte. Man liest auch von sogenannten "Gimmelringen". Diese kamen im 16. und 17. Jahrhundert in Mode. Es handelte sich dabei um ineinandergreifende Zwillingsringe. 

Am häufigsten allerdings soll Amor auf Anhängern aus dem Barock visualisiert worden sein. Das Herz diente als Symbol für die romantische Liebe, wie zahlreiche Abbildungen dokumentieren. In dieser Zeit auch kamen Medaillons in Mode und vor allem Miederschmuck für die Damen. 

Weiter geht es dann im Kapitel 4 mit dem 18. Jahrhundert und den überschwänglichen Liebesbezeugungen. Damals waren Diamanten die bevorzugten Steine. Basis war die Erschließung neuer Diamantenminen in Brasilien seitens der Portugiesen. Diamanten galten als Schmucksteine, die die Beständigkeit in der Ehe symbolisieren. Doch man erfährt auch über zahlreiche andere Ringe aus dieser Zeit Wissenswertes, so auch über Ringe mit versteckten Liebessymbolen. 

Im 19. Jahrhundert dann, der Epoche der Empfindsamkeit, war Paris das gesamte Jahrhundert über tonangebend. Dabei war das Interesse an der Natur ein Charakteristikum der Romantik, die die Kultur des 19. Jahrhunderts prägte. Stiefmütterchen waren nicht selten bei Liebesschmuck zu sehen. Blüten spielten generell eine Rolle für die Juweliere, weil mit diesen Blüten Bedeutungen einhergingen. 

Ringe und Schmuckstücke mit Inschriften sind in dieser Epoche auch ein Thema, zudem Geheimfächer im Schmuck, keineswegs immer mit Haarlocke. Was weiter? Schmuck von Kaiserinnen und Königinnen, so etwa von Eugenie wird vorgestellt, dabei kommt auch ihre Liebe zu Perlen zur Sprache.

Zu guter Letzt Kapitel 6 "Von 1900 bis heute! Auch weiterhin –Diamanten bleiben "A Girl´s Best Friend". Hier dann hat man Gelegenheit beispielsweise wunderschöne Art-nouveau-Schmuckstücke kennenzulernen oder kann Elisabeth Taylors Smaragd-Liebesschmuck von Bulgari zu bewundern. Man erfährt mehr zum Liebesschmuck vieler Designer im Hier und Heute und stellt fest, dass der Schmuck dezenter geworden ist. Prinz William hat sogar völlig auf einen Ehering verzichtet. Ein Traditionsbruch, der fast unbemerkt blieb. 

Sehr empfehlenswert.
Helga König

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Matsu Sunshine- Masaki-Paris


Der Designer Masaki Matsushima möchte in diesen problematischen Zeiten mit seinem neuen Duft eine überzeugend starke Botschaft an alle, die feine Düfte lieben, vermitteln. 

Der Name "sunshine" (Sonnenschein) und die Farbe Gelb des Flakons sind Wegweiser in Richtung Optimismus und gute Laune. 

Masaki Matsushima fand hierzu in seinen japanischen Ursprüngen die Inspiration. Japan ist wie allgemein bekannt "das Land der aufgehenden Sonne". Diese nimmt in der Mythologie des Buddhismus einen essentiellen Platz ein aber auch mit Hatsuhinode, dem Fest der ersten Sonne im Jahr ist ihr Platz eindeutig festgelegt. 

Kreiert wurde der Duft in Zusammenarbeit mit dem Parfümeur Jerome di Marino. Er hat es für junge und junggebliebene Frauen in diesem Jahrtausend erdacht, für all jene also, die den Sommer aber auch dessen fruchtige und blumige Noten zu schätzen wissen und ihn deshalb zur ganzjährigen Jahreszeit ausdehnen möchten.

Spritzige Zitrone und eine aromatische Feige bestrahlen das solare, blumige Herz des Duftes, dessen Basisnoten sommerliche Sinnlichkeit unvergesslich machen.

Kopfnoten : Italienische Zitrone, Davana, Feigen Akkord 
Herznoten : Ylang Ylang aus Madagascar, Gelbe Freesie, Frangipanier, Jasmin aus Ägypten 
Basisnoten : Ambroxan, Moschus, Sandelholz 

Ein schöner dezenter Duft voller Helligkeit und Wärme: Sommer pur. 

Eau de Parfum Vapo - 10ml - € 18.- I 40ml - € 52.- |80ml - € 72.-| 

MASAKI- paris ist in ausgewählten Fachparfümerien oder Online erhältlich. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

Bildmaterial: Isis Parfums Diffusion

Dress Vintage Like a Parisian- Der Style-Guide für einen nachhaltigen Kleiderschrank- Alvis Guinut


Wie die Autorin  Alvis Guinut, eine Pariser Stilexpertin, zutreffend schreibt, hat die Einheitsbekleidungsindustrie in den letzten beiden Jahrzehnten die Identität ganzer Stadtviertel in Paris und anderenorts absorbiert. Darüber hinaus würden durch die Billigproduktion von Kleidung die Ressourcen der Erde verschwendet und Abertausende von Arbeitern ausgebeutet. Die Modeindustrie stehe auf der Rangliste der globalen Umweltverschmutzer an zweiter Stelle. Es sei an der Zeit, die Mode zurückzuerobern, die Entscheidungsfreiheit darüber, was wir kaufen wollen, ohne zu Käufen verleitet zu werden, die wir nicht wollen. 

Ich teile die Ansicht Guinuts, dass wir uns der ökologischen und ethischen Konsequenzen unseres Verhaltens bewusst werden müssen. Die Autorin lebt seit vier Jahren "fast-fashion-frei", denn sie hat für sich Vintage (wieder-) entdeckt. Die Vorteile für sie liegen in der besseren Qualität zu günstigeren Preisen, im Spaß an der Suche und in den einzigartigen Stücken. Ihr Motto lautet: "Kaufe weniger, kleide dich besser und wähle mit Bedacht."

Ihren geschmackvoll illustrierten Style-Guide für den nachhaltigen Kleiderschrank hat sie in fünf Kapitel untergliedert und beginnt mit dem Kapitel "Nutze alles in deiner Garderobe". Sie zeigt hier zunächst, wie man entrümpelt und so ein solides Fundament schafft, erteilt eine gute Lektion in Stilsicherheit und vermittelt eine Checkliste für eine perfekte Grundgarderobe. 

Die stilsichere Französin informiert u.a., wo man aussortierte Kleidung abgeben kann, informiert auch über mehr Stilsicherheit im Schrank und in diesem Zusammenhang, wo man Schuhe aber auch Schmuck aufbewahrt, wie man gefaltete Kleidung einsortiert,  etc. etc. 

Im 2. Kapitel dann geht es um die Schätze unserer Vergangenheit, sprich um Familienerbstücke im Hinblick auf Kleidung oder Schmuck und Taschen, aber auch um Vintageperlen aus unserer eigenen Jugend, sofern sie noch passen. 

Dazwischen hat man immer wieder Gelegenheit, Interviews mit  stilsicheren Vintageliebhaberinnen zu lesen. Die Autorin schreibt zudem über akzeptable Secondhand-Mode und über entsprechende Online-Marktplätze, sowie Flohmärkte und Garagenverkäufe, als auch Vintage-Auktionen. 

Sie benennt Vintage-Klassiker. Dazu gehören Leder- und Jeansjacken, klassische Damenmode, auch hippe Klamotten aus früheren Tagen. Anschließend kann man sich in die goldenen Regeln des Vintage-Shopping einlesen und zunächst die fünf größten Einkaufsfallen studieren. 

Sehr gut finde ich den Exkurs über #Nachhaltigkeit. Hier erfährt man, was hochwertige Wollarten auszeichnet. Auch Seide und anderes mehr werden in Augenschein genommen und es wird gewarnt vor all den synthetischen Fasern, die Mikropartikel aus Kunststoff freisetzen, wenn sie gewaschen werden und auf diese Weise übers Abwasser unsere Ozeane verschmutzen. 

Ein empfehlenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt und Bewusstsein für Nachhaltigkeit schafft. Weniger ist oftmals mehr, Langlebiges zumeist vernünftiger und letztlich auf Dauer gesehen preisgünstiger. 

Ein kluges Buch. Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Chapeau- Der ultimative Guide für den modernen Gentleman mit Hut- Pierre Toromanoff-teNeues


Dieses reich bebilderte, sehr informative Buch in deutscher und englischer Sprache berichtet zunächst vom goldenen Zeitalter der Männerhüte bis zur hutlosen Welt. 

Wurde einst ein Hut nicht nur aus praktischen und ästhetischen Gründen getragen, sondern auch als Symbol der Zugehörigkeit zur Gesellschaft, sind nach Ende des 2. Weltkrieges die fokussierten Gründe als irrelevant erachtet worden. Erst heute beginnt man die praktischen und ästhetischen Qualitäten wiederzuentdecken und den Hut erneut zu einem gefälligen Modeaccessoire zu machen. 

Ausführlich wird die Anatomie des Hutes beleuchtet. Hier werden Begriffe wie "Krempe, Krone, Platte, Kniff, Hutband, Schweißband, Futter und Hutdekoration" gut erklärt und veranschaulicht. 

In der Folge dann geht es um die Hut-Etikette. Hier erfährt man u.a. auch, dass Federn, Hutnadeln und Schnallen bei Damenhüten rechts getragen werden und bei Männern links. Beantwortet wird u.a. die Frage, wann man einen Hut trägt oder abnimmt und erklärt wird zudem die Kunst, seinen Hut zu ziehen. 

Über die Hutpflege wird man gut unterrichtet, bevor man einzelne Hut-Typen kennenlernt. Den Anfang nimmt hier der Strohhut, dem eine Fülle von Hüten und Mützen folgen, die gewiss im Hier und Jetzt nicht jedem geläufig sein dürften. Natürlich kennt die "Baskenmütze" fast jeder, auch der "Tirolerhut"  und die Schottenmütze sind fast jedem ein Begriff, doch was genau man unter einem "Akubra- Buschhut" zu verstehen hat, ist schon weniger rasch beantwortbar. 

Man lernt namhafte Hutmacher kennen. Borsalino, der 1857 sein Unternehmen gegründet hatte, produzierte Anfang 1900 schon fast 2 Millionen Hüte pro Jahr und kann sich fernerhin in diverse Interviews vertiefen, so etwa mit Don Rongione. Dieser ist Ceo der Bollman Hat Company, Amerikas ältestem Huthersteller. 

Für Menschen, die Freude an Mode und Modegeschichte haben sowie wissen wollen, was es mit Männerhüten auf sich hat, ist dieses Buch eine wahre Fundgrube.

Einstein trug übrigens einen "Panamahut", während Hemingway eine "Baskenmütze" bevorzugte. Beide Kopfbedeckungen sind zeitlos und können insofern auch Männerköpfe von heute zieren, ohne altbacken zu wirken.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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