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Rezension:Das trägt die Queen - So entsteht die Garderobe Ihrer Majestät (Gebundene Ausgabe)

Die Autorin dieses wirklich schönen und dabei informativen Buches mit dem Titel "Das trägt die Queen" ist Angela Kelly. Sie ist die Assistentin, Beraterin und Verwalterin der Garderobe der englischen Königin Elisabeth II. Verantwortlich ist Kelly für die Garderobe, den Schmuck und die Orden der Queen.

Zunächst lernt man die Kleiderwerkstatt des Buckingham Palace kennen. Dort werden die Kleidung und Hüte entworfen, die die Queen anlässlich ihrer 300 Verpflichtungen im Jahr trägt. Kelly berichtet von den Stoffeinkäufen und auch davon, dass sie nicht selten mit zahllosen Materialmustern in den Palast zurückkehrt. Sie schreibt über die Farbwahl und die Kriterien, die sie dabei bedenken muss, informiert auch über die Farben und Motive im Hinblick auf die Jahreszeiten, schreibt wie ein Entwurf entsteht und dass sie immer in Absprache mit der Queen die Garderobe designt, deren Verbesserungs- und Änderungsvorschläge dabei stets einbezieht.

Man wird davon in Kenntnis gesetzt, wie Entwürfe entstehen, liest von der Arbeit der Schnittmusterschneiderin, liest weiter von den ersten Modellen, so auch bei Hüten, den Anproben und letzten Handgriffen, um anschließend über die Verwendung von Perlen und Kristallsteinchen für die Robe bei großen Ereignissen mehr zu erfahren.

Man wird aufgeklärt über Knöpfe und Reißverschlüsse an den Kleidungsstücken der Queen, liest Aufschlussreiches über deren Hüte und wie diese gemacht werden. In Rücksicht auf das Wetter wird auf unterschiedliche Materialien geachtet. So sind im Winter die Hüte komplett mit Stoff verkleidet oder aus wärmendem Material mit Filz und Wolle gefertigt, (vgl.: S.56). Anhand von Fotos kann man sehen, wie ein Hut für die Queen entsteht. Über den Hutschmuck wird man auch aufgeklärt. Dazu gehört eine Hutnadel, die eigens abgestimmt ist auf jedes Modell. Die Hutmodelle Angela Kellys kann man auf den Seiten 62-63 bewundern und sich dabei ein Bild davon machen, welcher Hut der Queen am besten steht.

Zur Sprache gebracht werden ferner stilvolle Accessoires. Hier erfährt man, dass die meisten Handtaschen der Queen Einzelanfertigungen sind. Man liest über ihre Taschentücher zu unterschiedlichen Anlässen und auch über ihre Kopftücher, ihre Schirme, des Weiteren, wo ihre Garderobe aufbewahrt und gereinigt wird und was in Sachen Garderobe unternommen wird, wenn die Queen auf Reisen geht.

Gezeigt wird eine Auswahl ihres Schmucks, so etwa Broschen und ihr Diadem, das sie auf Staatsempfängen trägt. Hier erfährt man wie Perlen bzw. Smaragde in besagtes Diadem eingehakt werden müssen. Man lernt auch eines der Lieblingsschmuckstücke Elisabeth II. kennen. Es handelt sich hierbei um ein Diadem, das Queen Mary zu ihrer Hochzeit im Jahre 1893 erhielt und das die jetzige Queen ebenfalls zu Hochzeit geschenkt bekam.

 Besonders schön finde ich den Aquamarinschmuck der englischen Königin und ihr Saphirgeschmeide. Die Perlen gewinnen durch die Begleitung von Diamanten, aber wirklich schön ist die dreireihige, im Grunde schlichte Kette, die sie auf dem Titelbild des Buches trägt.

Man hat Gelegenheit unterschiedliche Kreationen von Kelly an ihrem Modell "Elisabeth II." zu bewundern, die diese im Jahre 2012 zu verschiedenen Anlässen getragen hat. Mir gefällt die Queen in einem ganz hellen Blau oder in Wollweiß am besten, mit Perlen und kleiner Handtasche. Sehr elegant

Ein tolles Buch, das ich mit viel Freude studiert habe und zum Ergebnis gelangte, dass es sich bei der Queen um eine Stilikone handelt, von der man nicht nur diesbezüglich Einiges lernen kann, vor allem zu lächeln, auch dann, wenn einem nicht immer danach zumute ist.

 Empfehlenswert.

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Rezensionen: Kult-Uhren (Gebundene Ausgabe)

Dieser wunderschöne Bildband wird Uhrenliebhaber begeistern. Michael Balfour präsentiert die großen Wegbereiter der Uhrmacherkunst, setzt deren Werke in einen historischen Zusammenhang und diskutiert deren Vermächtnis, hauptsächlich jedoch stellt er eine Vielzahl von Kultuhren vor.

Wie man der Einführung bereits entnehmen kann, lässt sich die menschliche Faszination vom Vergehen der Zeit bis in die frühesten Zivilisationen zurückverfolgen. Als Beispiel hierfür wird Stonehenge in Südengland genannt, wo man vor 5000 Jahren bereits Zeitstudien betrieb.

Sammler konzentrieren sich auf bestimmte Uhrenkategorien. Hier sollen die Kataloge der Auktionshäuser hilfreich sein, weil die meisten Sammlerstücke inzwischen katalogisiert sind. Bevor sich Balfour mit den verschiedenen Kultuhren befasst, erläutert er die beliebtesten Sammlerkategorien. Hierbei handelt es sich um: Uhren mit Wecker, Autouhren, Figurenuhren, LED-Uhren, limitierte Auflagen, Sportuhren, Freimaureruhren, Erotische Uhren und Militäruhren.

Um die Freimaureruhren soll es aus unterschiedlichen Gründen stets einen Kult gegeben haben. Eine der berühmtesten Freimaureruhren ist die Ref. 2526 von Patek Philippe, deren Ursprungsmodell in einer Auflage von 580 Stück entstand. Es folgten vier weiter Versionen, auf denen jeweils auf dem Zifferblatt das Sprichwort steht: "Was Du nicht willst, das man dir tu`, das füg auch keinem anderen zu.", (vgl. S.9). Eine lobenswerte Gravour, wie ich finde.

Zu Sprache gebracht werden im Buch: Audemars Piguets Royal Oak, Blancpains Mondsphase, Breguets Type XX, Breitlings Navitimer, Bulovas Accutron, Cartiers Tank, Chopards Happy Diamonds, Corums Coin Watch, Girard-Perregauxs Tourbillon mit drei Goldbrücken, Hamiltons Electric, Harwoods Automatik, Ingersolls Figurenuhren, IWCs Fliegeruhren, Jager-Le Coultres Reversos, Longines Lindbergh Stundenwinkeluhr, Mondaines Schweizer Bahnhofsuhr, Movados Museums Watch, Omegas Speedmaster, Panerais Radiomir, Patek Philipps Calatrava und Nautilus, Rolex` Cosmograph Daytona und Submariner, Swatchs Swatch-Uhren, TAGHeuers Monaco, Tissots Banana Watch, Ulysse Nardins GTM Pepetual, Universal Genèves Tri Compax, Vacheron Constabtins Patrimony Extra-Flach und Vacheron Constantins Toledo.

Man erfährt immer Wissenswertes zu den jeweiligen Uhrmachern und den fokussierten Modellen, die übrigens alle abgelichtet sind. Sich in die einzelnen Modelle zu vertiefen, bereitet viel Freude. Dass viele berühmte Persönlichkeiten Reservo-Uhren von Jaeger-leCoultre getragen haben, kann ich nachvollziehen. Das Design der Reservo ist einfach edel. Die "Tank" von Cartier ist gleichfalls eine dezente Augenweide und kommt nie aus der Mode, obschon die ersten Uhren dieser Kollektion 1917 kreiert worden sind.

Sehr interessant ist die Auswahl der Armbanduhren, die nach 1989 von Patek Philipp in limitierten Auflagen angefertigt wurde. Bei dieser Marke ist die Verwendung von Referenznummer besonders wichtig. Die nach meinem Empfinden schönste Herrenuhr ist der erste Armbanduhrchronograph (Ref. 198079) von Patek Philipp. Diese Uhr kam 1927 auf den Markt.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass im Zusammenhang mit der "Nautilus" die wichtigsten Stationen des Unternehmens Patek Philipp aufgelistet worden sind. Eine bemerkenswerte Firmengeschichte.

Sehr empfehlenswert.

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Rezension: Der geträumte Duft: Aus dem Leben eines Parfümeurs (Gebundene Ausgabe)

Autor dieses lesenswerten Büchleins ist der Chefparfümeur von Hermès: Jean-Claude Ellena. Viele seiner Kreationen habe ich schon ausprobiert und komme dann doch immer wieder auf "Un Jardin après la Mousson" zurück, einem Duft, der mich einfach unwiderstehlich anzieht. Ellena berichtet u.a. von seiner Reise nach Indien, die er dieser Kreation wegen unternommen hat und erzählt in dem Zusammenhang von den Indern, die ihre Gärten mit nichts als ein wenig Geduld und ein paar grammweise gekaúften Samen in ein Paradies verwandeln. Schon erstaunlich, zu welchen Duftergebnissen deren Bemühungen führen, die Ellena so vortrefflich interpretiert hat.

Der Reiz des Buches besteht für den Leser darin, mehr über das Denken und Träumen des Mannes zu erfahren, der Parfümliebhabern solch subtil aufeinander abgestimmte Duftkompositionen schenkt. Seine Texte muten wie essayistische Tagebucheintragungen an, in denen er u.a. über seine Reisen, seine Begegnungen sowie seine Kreationen kurzweilig zu berichten weiß.

 Der Vater dieses hochgebildeten Connaisseurs war bereits Parfümeur. Dieser Vater war es auch, der den Sohn mit der Bedeutung der Nase vertraut gemacht hat. Ellena philosophiert in der Folge über olfaktorische Vermächtnisse und auch darüber, dass bis in den siebziger Jahren Parfüms als vollendete Werke betrachtet worden sind..... Obschon sich in der Regel Duftkreationen immer ähnlicher werden, ist Ellena einen anderen Weg gegangen. Dies ist auch der Grund, weshalb ich seine Kompositionen so schätze. Es ist die eigenwillige Individualität, die seine Düfte von vielen anderen abhebt. Der Parfümier konstatiert: "Tocqueville hat vorausgesehen, dass mit der Demokratie eine Vereinheitlichung der Geschmäcker einhergehen wird. Vielleicht ist die Tendenz der Preis der Demokratie." (Zitat: S.51).

 Es ist mutig gegen den allgemeinen Duftstrom zu schwimmen, aber es ist letztlich nicht verwunderlich, dabei so erfolgreich zu sein, denn das Außergewöhnliche und Qualitativ-Hochwertige findet immer Menschen, die dies zu schätzen wissen. Ellena hört nicht mehr auf den Markt, wie er schreibt. Er stapelt die Ingredienzien nicht mehr aufeinander. Stattdessen legt er sie nebeneinander. Er hat aufgehört zu mischen, sondern bringt sie nun in Verbindung zueinander. Seine Parfüms sind vollendet und doch nicht fertig, wie er schreibt. Jedes ist mit dem vorangegangenen verbunden und soll bereits das nächste vorwegnehmen. Trotz dieser Tatsache gleichen die Düfte sich natürlich nicht, sondern es besteht nur eine subtile Verbindung zwischen ihnen. Ellena geht niemals von einer existierenden Formel aus, denn er arbeitet aus dem Gedächtnis an Variationen zu einem persönlichen Thema, das stets aufs Neue überarbeitet wird und woanders hin führt. Absichtlich lässt er Lücken in seinen Parfüms, damit jeder seine Vorstellung einbringen kann. Dabei spricht er übrigens von "Aneignungslücken", (vgl.: S.62).

 Ellenas Texte beginnen im Oktober 2009 und enden ein Jahr später. Man staunt, wo auf dieser Welt überall er in besagtem Jahr seine Eindrücke gesammelt hat. Er hält sich in Messina auf und besucht dort die Bergamotte-Anlagen, ist in Cabris, in Paris, Moskau, in Hongkong, auch in Tokyo, in Kyoto und an vielen anderen Orten und nimmt auch die Einladung des Sternekochs Gagnaire nach Gembloux an, um dort gemeinsam mit Schriftstellern, Akademikern unterschiedlicher Fachbereiche und Universitätsrektoren das Festmenü zu genießen und die Eindrücke der feinen Menüdüfte abzuspeichern.

 Der Franzose hat beim Komponieren der Düfte die Freiheit gesucht, aber die Düfte, so seine Worte, haben ihn bezwungen. Er könne nicht damit aufhören an Gerüche zu denken, aus Angst, dass der Sinn fürs Komponieren verloren gehe. Erst wenn der Duft mit keiner Erinnerung mehr verbunden sei, wenn er keine Blumen und Früchte mehr evoziere, wenn er ohne jedes Gefühl, ohne Empfindung sei, dann erst werde er zum Material des Parfüms, (vgl.: S.132).

 Ein Buch, das gerne empfehle.


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Rezension: Bobbi Brown Pretty Powerful (Gebundene Ausgabe)

Das neue, reich bebilderte Buch der international bekannten Visagistin Bobbi Brown, "Pretty Powerful", hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Eine Fülle wissenswerter Schönheitstipps warten auf die Leserinnen, die mit den Makeup-Basics, zu denen eine gute Feuchtigkeitscreme, Corrector und Concealer, Foundation, Puder, Bronzer und Rouge, Lippenstift, Lidschatten, Eyliner, Mascara etc. gehören, beginnen...

 Wie man diese Basics perfekt zu Einsatz bringt, wird gut erläutert. Zudem erhält man Tipps für ein langanhaltendes Makeup und gute Ratschläge wie man vom Tages- zum Abend-Makeup geschickt übergeht. Bei allem wird man gleich zu Beginn darauf hingewiesen, dass Schönheit von innen kommt und insofern Bewegung, richtige Ernährung, ausreichende Versorgung mit Wasser, aber auch Work-Life-Balance notwendig macht.

Man erfährt alles über Fondation und über ein Makeup, das den Jahreszeit angepasst ist, lernt sich natürlich zu schminken, nach dem Prinzip "weniger ist mehr", hat die Möglichkeit die ungeschminkten und geschminkten Gesichter interessanter Frauen kennen zu lernen und sich dabei in unterschiedliche Schmink-Looks zu vertiefen. Immer wieder wird anhand von Fotos die Art des Schminkens gut nachvollziehbar erläutert.

Ein schöner Lidstrich ist derzeit ein Muss für interessante Augen. Wie hübsch Frauen selbst bei nicht so ebenmäßigem Teint ausschauen können, wird anhand der vielen Vorher-Nachher-Fotos deutlich. Damen aller Altersgruppen sind im Buch versammelt und alle sehen mit Bobbi Browns Hilfe einfach attraktiver aus

Mir gefällt, dass man anhand von Fotos genau erklärt, wie die Damen im Einzelnen schöner gemacht werden. Die Ergebnisse überzeugen

Das Buch empfehle ich gerne an all meine Geschlechtsgenossinnen, die Interesse haben, noch hübscher  auszusehen.

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Rezension::Louis Vuitton & Marc Jacobs (Gebundene Ausgabe)

Vor einigen Jahren habe ich schon einmal ein Buch zum Thema "Louis Vuitton" rezensiert, weil ich die Qualität dieses Hauses überaus schätze. Das vorliegende Buch nun "Louis Vuitton/ Marc Jacobs" ist die Geschichte zweier Persönlichkeiten und ihrer Beiträge zur Modewelt. Louis Vuitton gründete das Haus Vuitton 1854. Marc Jakobs ist dort Artistic Director seit 1997. Mit dem Katalog feiert "Les Arts Décoratifs" die Errungenschaften des Haues Vuitton. Das Buch ist reich bebildert und ein Fest für die Augen. Zudem bietet es informative Texte auf hohem Niveau.

 Der Unternehmer Luis Vuitton wird als Mann seiner Zeit dargestellt, der die Umbrüche und tiefgreifenden Veränderungen des 19. Jahrhunderts überstanden hat. Sein perfektes Gespür für Timing ließ ihn das Beste aus den großen industriellen Veränderungen machen. Der Mann von bescheidener Herkunft erkämpfte sich durch Intuition und Beharrlichkeit seinen festen Platz im Wirtschaftsleben und schenkte zukünftigen Generationen eine stabile Grundlage. Paris wurde seine Wahlheimat. Hier auch erzielte er seine Erfolge und machte seinen Namen weltweit bekannt.

In einem Essay von Denis Bruna wird man über die Ursprünge des Spezialistenwissens der Kistenmacher aufgeklärt und hat Gelegenheit sich in der Folge mit der Herausforderung der Packer des 19. Jahrhunderts zu befassen, konkret mit Kartons, Schachteln und Koffer für Kleider und Accessoires. Dann erst wird die Biografie von Louis Vuitton präsentiert, der am 4.8.1821 das Licht der Welt erblickte. Man liest von seiner Firmengründung, -die Koffer, der er verkaufte, ließ er anfänglich von anderen produzieren-, von seiner Firmenerweiterung, seinen Erfolgen, seinem Nachfolger und seinem Testament. Zur Sprache gebracht wird auch der Zusammenhang zwischen Ausstellungen und Patenten und man hat Gelegenheit ausführlich über die Präsentationen bei Weltausstellungen in den Jahren 1867, 1868, 1878,1887 und 1889 zu lesen.

Die Mode und Basisgarderobe jener Zeit wird beleuchtet und es wird gezeigt, was in einen Koffer passen musste, dann liest man Näheres zu dem Kreativdirektor des 143 Jahre alten Traditionshauses Marc Jacobs, der 1997 die Aufgabe erhielt, erstmals in der Geschichte des Unternehmens Pret-à-porter-Kollektion für Damen und Herren sowie eine Accesssoire-Linie mit Schuhen und Handtaschen zu entwerfen. Man hat ferner die Möglichkeit neun Interviews mit unterschiedlichen Designern aus dem Hauses Vuitton zu lesen und auf diese Weise viel über die Mode-Vorstellungen des Designer-Teams dort zu erfahren und kann schlussendlich Einblick nehmen in die Kollektionen des Hauses seit dem Winter 1998/1999

 Für Modeliebhaber ist dieses Buch ein wahrer Genuss.

Empfehlenswert.

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Rezension:Trendige Taschen: Einfach selbst genäht (Broschiert)

Dieses Buch ist ein Geburtstagsgeschenk. Ich werde es einer Cousine schenken, die im Gegensatz zu mir in der Lage ist, eine Nähmaschine zu bedienen und mit diesem Gerät sehr gerne zur Tat schreitet. Beurteilen kann ich die im Buch gezeigten hübschen Nähergebnisse und die pädagogisch gelungenen Erläuterungen, aber ich weiß nicht, ob sich die Anleitungen auch wirklich handwerklich sehr gut umsetzen lassen.

 Die Autorin Lisa Lam entwirft Taschen und führt ein Online-Versandhaus für Nähbedarf. In ihrem vorliegenden Praxisbuch bietet sie für Einsteiger und Fortgeschrittene Arbeitsanleitungen, Tipps und Anregungen für eigene Entwürfe für Taschen an. Zunächst zeigt sie, die Grundausstattung zum Zuschneiden, Markieren, Messen und Feststecken sowie weitere Werkzeuge, anschließend führt sie in die Geheimnisse der Nähmaschine ein. Die Nähmaschine ist beim Herstellen einer Tasche das wichtigste Werkzeug. Als Mensch aus dem Tal der Ahnungslosen habe ich mich neugierig an die Nähmaschine meiner vor langer Zeit verstorbenen Großmutter begeben, um mir die Funktion der einzelnen Teile klar zu machen. Nicht um praktisch tätig zu werden, sondern, um einfach zu wissen, wie das Ding funktioniert. 

 Sehr gut erklärt wird dann die Anatomie einer Handtasche und der Umgang mit Schnittmustern. Davon gibt es im Buch zahlreiche. Man lernt, wie man Schnittmuster abändern kann, Stoffe zuschneidet und vorbereitet, Stoffe auswählt, lernt viele Stoffkategorien näher kennen und Muster und Farben einzusetzen, erfährt Wissenswertes über Einlegematerial und Zwischenfutter und wie man dieses fachgerecht einnäht, liest über Abnäher, Falten, Zwickel, Raffung etc. und hier über Vorteile und Anwendungsbeispiele. 

Über Verschlüsse und wie man diese anbringt, wird man gut aufgeklärt, auch das Herstellen von Träger und Griffe wird ausführlich erläutert. 

Die Modelle sind recht hübsch, speziell die lindgrüne "Tausendsassa-Tragetasche" mit zehn Gefächern. Schade, dass ich selbst keinen Nerv für Näharbeiten habe, denn die zuletzt genannte Tasche hat das gewisse Etwas. 

 Empfehlenswert.

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Rezension: Frauen und Perlen: Geschichten einer Leidenschaft in Malerei und Fotografie (Gebundene Ausgabe)

Die Kunstgeschichtlerin Claudia Lafranconi ist die Autorin dieses reich bebilderten, sehr informativen Buches, das sich mit dem Perlenmotiv in Malerei und Fotografie befasst.

Im umfangreichen Vorwort erfährt man zunächst allgemein Wissenswertes zum Thema "Frauen und Perlen".

Hier auch liest man, dass der älteste Perlenschmuck über 4300 Jahre alt ist und bei archäologischen Ausgrabungen im Winterpalast der persischen Könige in Susa gefunden wurden. Heute kann man diesen Schmuck im Ägyptischen Museum in Kairo bewundern.

 Lange Jahrhunderte hindurch war nicht bekannt wie Perlen entstehen und so glaubten die alten Chinesen beispielsweise, dass sie durch die Einwirkung des Mondlichtes wachsen würden.

Man liest auch wie Plinius im 1. Jahrhundert über die Entstehung von Perlen dachte und dass Goethe sich, in seinem "Westöstlichen Diwan" ist es dokumentiert, dessen Theorie noch immer anschloss, obschon sich im 18. Jahrhundert bereits Zweifler an deren Korrektheit zu Wort gemeldet hatten.

1913 konnte der Marburger Zoologe Friedrich Alverdes nach zahlreichen Versuchsprotokollen den exakten Entstehungsprozess der Perle wissenschaftlich darlegen. Perlen entstehen dann, wenn ein Fremdkörper in die Muschel eindringt. Dieser wird isoliert und unschädlich gemacht, indem ihn das empfindliche Weichtier Schicht für Schicht mit Perlmuttsubstanz ummantelt. Nach zwei bis drei Jahren dann ist eine runde, schimmernde Perle entstanden.

Aufgeklärt wird man des Weiteren wie aus dem seltenen Kleinod ein modisches Accessoire wurde. In diesem Zusammenhang erfährt man Näheres zu der Entstehung der Perlenzuchtindustrie und deren Gründerväter. Mittlerweile werden durch immer neue Züchtungen in Japan, China, im Roten Meer und vor Tahiti das Angebot der Juweliere stets vielfältiger erweitert. Perlen werden heute in verschiedenen Farben angeboten, wobei runde oder tropfenförmige Objekte am kostbarsten sind. Neben Form und Tönung ist das höchste Qualitätskriterium der warme Schimmer. Dieser wird erzeugt, wenn das Licht sich auf der dicht gewachsenen Schicht von Agronitkriställchen bricht.

 Informiert wird man vom Perlenhandel in den Zeitläuften und erfährt u.a., dass der römische Perlenhandel einst so bedeutend war, dass sich die Händler zu einer Zunft zusammenschlossen, die nach dem griechischen Wort für Perle- "margarita"- die Zunft der "Margaritarii" genannt wurde. Kleopatra soll übrigens die kostbarsten Perlen aller Zeiten besessen haben. Die Autorin berichtet vom Ende dieser Perlen und der Irrationalität ihrer Besitzerin.

Perlen galten als Sinnbilder der Reinheit, als wunderbare Heilmittel aber auch als Symbole der Macht, wie Lanfranconi dem Leser vermittelt. Queen Elisabeth I. trug Kleider, die mit 3000 Perlen bestickt waren und hatte kein Problem damit, die kostbaren Perlen ihrer Nebenbuhlerin Maria Stuart, die sie kaltblütig enthaupten ließ, in ihren Besitz einzuverleiben und auch zu tragen

Perlen waren, dass wird im Buch deutlich, stets eine wunderbare Projektionsfläche typisch weiblicher Träumereien. Eine Fülle von Gemäldeablichtungen namhafter Künstler aus unterschiedlichen Jahrhunderten bringen dem Betrachter perlengeschmückte Damen nahe. Dabei werden die einzelnen Gemälde und Fotos allesamt sehr gut erklärt.

Zugeordnet sind die Gemäldeablichtungen den Kapiteln: Schwelgen im Luxus
Damen der Gesellschaft und unbekannte Schönheiten
Sinnbilder der Reinheit- Kinderschmuck und Perlen in der christlichen Kunst
Geschmeide des Lasters- Verführerinnen und Kurtisanen
Symbole der Macht-Prinzessinnen und Königinnen
Attribute der Schönheit
Diven und Ikonen

Eines meiner Lieblingsbilder des Städelschen Kunstinstitutes ist gleich zu Beginn zu sehen. Es handelt sich um Sandro Botticellis "Weibliches Idealbildnis", die so genannte Simoetta Vespucci, deren Dekolleté von zahlreichen Perlensträngen umrahmt wird, die in rosafarbene Bänder verwoben sind.

Es führt zu weit an dieser Stelle auf die einzelnen Gemälde näher einzugehen. In ihrer Gesamtheit verschaffen die gezeigten Kunstwerke einen guten Eindruck von der Liebe der Künstler zu diesem Motiv, das die Schönheit von Frauen dann am meisten hervorzuheben vermag, wenn es auf einem schlichten "Kleinen Schwarzen" den einzigen Glanzpunkt darstellt. Ein schönes Buch, das ich gerne empfehle.


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Rezension: Less is more. Minimalismus in der Mode: Minimalismus in der Mode. Umfassend bebildert mit historischen Archivbildern, Originalzeichnungen, Portraits ... extra für das Buch entstandenen Fotografien (Gebundene Ausgabe)


Dieses aufschlussreiche Buch von Harriet Walker thematisiert den Minimalismus in der Mode, gemeint ist damit eine Schule innerhalb des Modedesigns, die sich der Vereinfachung von Kleidern verschreibt. Dabei ging es dieser Stilrichtung vom Beginn des 20. Jahrhunderts darum, pragmatische und funktionelle Kleidung für Frauen zu schaffen, die technisch hochwertig ist. Coco Chanel zielte damals bereits darauf ab, alles Unnötige, die Funktion beeinträchtigende zu eliminieren.

Man wollte die Werte der Damenmode neu definieren, wobei Modernität zu diesem Zeitpunkt als Vereinfachung im Sinne einer Klärung der Linie begriffen wurde. Walker betont, dass sich Verzierung und Minimalismus zwar nicht zwingend ausschließen, allerdings muss jede Form von Dekoration aus der Struktur des Kleides hervorgehen. Das besagt, dass es an einem Kleidungsstück nichts geben darf, was für die Gesamtstruktur irrelevant ist. Jedes Element sollte ein essentieller Teil des Ganzen sein. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Minimalismus das Überflüssige und Oberflächliche meidet.

Wie man erfährt, ging der frühe Modeminimalismus mit einem Bewusstseinswandel einher, der gesellschaftspolitische Gründe hatte. Die Geschichte des Aufstiegs der modernen Frau wird im im Aufstieg Modeminimalismus dokumentiert. Die Garderobe der Frau wurde einfacher, damit sie besser den zahlreichen Anforderungen des Lebens gerecht werden konnte. Rückschläge in der Entwicklung des Minimalismus stand in Beziehung mit antifeministischen Gegenreaktionen in den 1950er und 1980er Jahren.

Minimalismus soll im Ruf stehen betont akademisch, anspruchsvoll und exklusiv zu sein, allerdings unterstreicht Jil Sander, dass diese Stilrichtung heute keineswegs mehr so kopflastig sei, sondern instinktiver und hedonistischer. In der Mode veranschaulicht der Minimalismus Möglichkeiten des Arbeitens und Sich-Kleidens, die uns Frauen letztlich dazu verhelfen, das Leben zu vereinfachen. So jedenfalls haben ihre Vertreterinnen Chanel, Mc Cardell, Jil Sander und auch Donna Karan es formuliert.

Ziel des Buches ist die Würdigung der minimalistisch orientierten Modedesigner. In neun Kapiteln hat man Gelegenheit sich einen Überblick von der Vereinfachung der Damenmode in der Moderne ab 1906 bis zum minimalistischen Revival zwischen 2007-2010 und aufgrund der vielen Modefotos auch einen sehr guten visuellen Eindruck von der Stilrichtung, deren Grundgedanke sich in den Worten weniger ist mehr" ausdrücken lässt, zu verschaffen.

Als Liebhaberin minimalistischer Mode, begeistert mich, neben dem textlichen Überblick natürlich auch die visuelle Darstellung. Über meinen Lieblingsdesigner Armani erfahre ich, dass ihn die minimalistische Kunst zur schlichten Eleganz seiner Kreationen motiviert habe. Armani gilt nicht grundlos als Mode-Ästhet. Seine Kreationen sind eine Spur femininer wie jene Jil Sanders, die mir mitunter zu puristisch daher kommt. Doch das ist Geschmacksache.

Es ist unmöglich über all die im Buch benannten Modemacher im Rahmen der Rezension etwas zu schreiben. Feststellbar ist, dass der Minimalismus mittlerweile zum Sinnbild moderner Mode geworden ist und das in erster Linie deshalb, weil er eine Ästhetik verkörpert, die sich zum Ziel gesetzt hat, dass auch Frauen selbstbestimmt leben können.

Empfehlenswert.

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Rezension:Frauen mit Stil - Modeträume aus drei Jahrhunderten (Gebundene Ausgabe)

Prof. Dr. Gertrud Lehnert thematisiert in ihrem Buch Modeträume von Frauen aus drei Jahrhunderten. Es geht um das Phänomen des Stils. Dabei erklärt sie zunächst, was man unter Zeitstilen zu verstehen hat, bevor sie erläutert, was eine Frau mit Stil im Kern ausmacht. So viel nur: Eine solche Frau ist in der Lage aus einer Fülle von Angeboten Kleidungsstücke und Accessoires auszuwählen und auch zu kombinieren, so dass auf diese Weise aus den Vorgaben der Designer ihr ganz persönlicher Stil zu werden vermag.

Stil in diesem Sinne ist nach Auffassung der Autorin nicht zwingend abhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Wichtig ist im Grunde nur, dass man einen sicheren Geschmack hat. Dieser muss noch nicht einmal gefällig sein.


Im vorliegenden Buch lernt man eine Vielzahl von Gemälden kennen, die Frauen in modischer Kleidung zeigen. Der Reigen beginnt mit Francois Bouchers "Madame de Pompadour", 1758 und endet mit einem Bild von René Gruau "Entwurf für Christian Dior" von 1948. Vorgestellt werden die modischen Frauen in realen wie imaginären Räumen und zwar ernsthaft, bewundernd, ironisch oder gefährlich, so die zutreffende Charakterisierung Prof. Dr. Lehnerts.

Zunächst wird die Frau und ihr Spiegel in Augenschein genommen. Mode benötigt den Spiegel. Modisch sein heißt stets auch sich zur Erscheinung zu bringen, für die eigenen Augen und für die anderen. Da man dies lernen muss, benötigt man den Spiegel, weil dieser Kontrolle möglich macht. Die Autorin macht klar, dass dann, wenn wir uns spiegeln, wir im eigenen Bild das Bild des anderen sehen, das wir verinnerlicht haben. Zudem sehen wir uns mit den Augen der anderen, die uns stets spiegeln, (vgl.: S.15).

Anhand von einigen der gezeigten Gemälde stellt die Autorin Betrachtungen an, in denen der Spiegel eine Rolle spielt. Hier auch erfährt man, dass der Spiegel Raum schafft und Tiefe erzeugt, die an sich nicht vorhanden sei. Sofern man sich von mehreren Spiegeln spiegeln lässt, entsteht ein illusionärer Raum der Verwirrung. Der Spiegel könne einer Frau, die schaut, sowohl Wirkliches als auch Imaginäres zeigen und ihr dabei helfen, eine Vorstellung, ein Bild zu verwirklichen, das es bislang noch nicht gab, aber möglicherweise geben wird, (vgl.: S. 16).

Im zweiten der insgesamt vier Kapitel lernt man auf den gezeigten bildlichen Darstellungen Frauen beim Schaufensterbummel kennen. Hier geht es um die Suche nach dem schönsten Kleid in unterschiedlichen Zeiten. Seit dem 18. Jahrhundert dienten Schaufenster als Auslagen der damals zumeist kleinen Geschäfte. Man liest hier über die weitere Entwicklung hin zu den großen Warenhäusern des 19. Jahrhunderts, die zur Eventkultur führte. Shoppen als zentrale Freizeitbeschäftigung vieler Menschen, das immer raffinierter gestaltet wird, (vgl.: S. 42).

Gemälde wie "Im Pariser Warenhaus- Bon Marche", 1890 von Félix Valloton, auch "The Shop Girl", 1883-85 von James Tissot und "Modegeschäft", 1913 von August Macke illustrieren den Text vortrefflich.

Man liest des Weiteren von den ersten Modeschöpfern und lernt auf einem Gemälde von Éduard Vuillard die Unternehmerin Jeanne Lanvin kennen, die als Modistin begonnen hat und 1925 in ihrer Firma 800 Mitarbeiter beschäftigte.

Jeanne Paquin war eine der ersten großen weiblichen Modeschöpferinnen. Der Maler Isaac Israel zeigt auf einem seiner Bilder ihr Nähatelier.

In den dann folgenden Betrachtungen und Bildern werden müßige Momente thematisiert und die unterschiedliche Kleidung, die zu verschiedenen Anlässen getragen wurde, sei es im 18., 19. oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier auch wird sich der Frauen und ihrer "sportlichen" Kleidung erinnert, in jenen Tagen als sie das Autor für sich eroberten oder es wird auch der Wintersportkleidung für Damen gezeigt, beispielsweise auf dem Gemälde "Praktische Wintersportkleidung", 1925 von Lieselotte Friedländer.

Im vierten Kapitel schließlich werden die großen Auftritte thematisiert, die formellere, reich geschmückte Kleidung, die ein entsprechendes Auftreten von Frauen notwendig machte. Die vorgestellten Gemälde des 18., 19., und frühen 20. Jahrhunderts zeigen, worum es hier geht. Die Frauen sehen alle "wie aus dem Ei gepellt" aus, vielleicht deshalb, weil ihr Leben so ereignislos war, dass sie die Mode benötigt haben, um sich zu beschäftigen. Diese Ansicht vertrat der Soziologe Georg Simmel und hat damit vielleicht nicht so Unrecht.


Ein sehr gutes Buch, mit vielen beeindruckenden Gemäldeablichtungen. Die Gemäldebeschreibungen haben mich sehr beeindruckt.

Empfehlenswert.


Bei den Bildern aus „Frauen mit Stil“ lautet der Bildnachweis:

S. 93: Joaquín Sorolla y Bastida (1863–1923), Paseo a orillas del mar (Spaziergang am Strand), 1909, Madrid, Museo Sorolla (Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / akg-images/Erich Lessing)

S. 128: Giovanni Boldini (1842–1931), Bildnis einer jungen Dame in rosa Kleid im Atelier, 1912, London, Sammlung Lady Jane Abdy (Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / akg-images/Archives CDA/Guillot)

S. 29: Leo Putz (1869–1940), Dame in Blau, 1908, Meran, Sammlung Siegfried Unterberger (Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / akg-images)

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Rezension:GUCCI: The Making Of (Gebundene Ausgabe)

Dieser Prachtband der Autoren Peter Arnell, Mitbegründer der einflussreichen Kreativagentur Arnell Group und deren langjähriger Vorsitzender sowie "Chief Creative Officer", Christoffer Breward, Professor für "Historical and Cultural Studies" am London College of Fashion, Katie Grand, Modejournalistin und Herausgeberin von Love, Rula Jebreal, Schriftstellerin und Stefano Micellli, Professor an der Universität Ca Foscari in Venedig enthält aufschlussreiche Essays, Anmerkungen zur Geschichte und Gegenwart der Modelegende Gucci und viele Bilderaus Magazinen, Filmen, sowie aus dem historischen Gucci-Archiv.


Guccio Gucci begann zu Beginn der 1920er Jahre in Florenz in einer kleinen Werkstatt hinter seinem Laden damit, aus hochwertigem Leder von toskanischen, deutschen und englischen Herstellern Taschen und Lederkoffer herzustellen. Seine drei Söhne trieben das Unternehmen erfolgreich voran, wobei sein Sohn Aldo der Visionär war, der die Firma weltweit bekannt machte. Die Taschen und Koffer aus dem Hause Gucci wurden im Laufe der Jahre immer eleganter und so wurde in den 1950er und 1960er Jahren das Label Gucci von Hollywood-Stars, Szenekennern und modebewussten Damen präferiert.

Fürstin Gracia Patricia von Monaco gab den Anstoß der Ausweitung der Produktpalette über die Lederprodukte hinaus, darüber wird wie über vieles andere mehr Anekdotisches berichtet und in der Folge der weitere Werdegang der Firma breitgefächert dem modeinteressierten Leser dargeboten.


Man lernt die Kreativdirektorin Frida Giannini kennen, die den Schwerpunkt ihrer Arbeit darin begreift, klar zu sehen, um die Ziele der Marke, zu welchen Bedingungen auch immer, zu erreichen. Sie erkannte im Jahre 2009 intuitiv und gerade noch rechtzeitig das Potential sozialer Netzwerke und verlagerten die Kommunikation auf Facebook und Twitter. Sie sieht die Aufgabe eines Modeschöpfers heute darin, bis zu einem gewissen Grad die Sehnsüchte vorwegzunehmen und zu der eigenen Zuhörerschaft zu sprechen.

Vorgestellt werden der Selfmade-Unternehmer und Besitzer des Luxusgüterkonzerns Francois Pinault und die Ceo`s von Gucci aber auch den Star- Designer Tom Ford, der viel dazu beitrug, dass die Verkaufszahlen von Gucci - noch bevor aus Gucci die Gucci Group wurde - in die Höhe schnellten.


Über die Marke "Gucci" wird man breitgefächert unterrichtet und in diesem Zusammenhang auch über den "Liftboy" als Markensymbol, durch den Dynamik, Kosmopolitismus und Lebensfreude zum Ausdruck gebracht werden soll.


Aufgeklärt wird man über die Muster von Gucci und lernt diese auch anhand von Bildern kennen, so etwa das "Flora-Design", eine bezaubernden Komposition aus Blumen, Beeren und Insekten, dargestellt mit der Präzision eines Naturforschers, in 37 Farben auf weißen Untergrund. Dieses Muster war von Anbeginn an sehr erfolgreich und erlebte im Jahre 2005 einen erneuten Aufschwung durch die "Cruise-Collection". Das war die erste Kollektion, die Frida Giannini in ihrem eigenen Namen designte. Im vorliegenden Prachtband werden Taschen und Schuhe, auch Kleider mit dem schönen, sommerlichen Muster vorgestellt und auch ein hinreißender Badeanzug.
Man lernte das Muster "Diamante -Canvas" kennen, ein Muster für Gucci-Lederwaren. Bei genauerem Hinsehen dieses schräg verlaufende Gittermusters kann man erkennen, dass es aus Reihen kleiner dunkler, kleiner Quadrate in diagonaler Anordnung besteht.
Über die Lederwaren von Gucci wird man aufgeklärt und hier über das Guccissima-Leder, das die zeitgenössische Identität eines aus der Kraft der Tradition hervorgegangenen Markenzeichens ist.
Die Mokassins von Gucci werden thematisiert. Ihr geschmeidiges Oberleder und die Flexibilität der Sohle wurde der traditionellen Schuhanfertigung der amerikanischen Urbevölkerung entliehen.


Dann lernt man das "Grün-Rot-Grün"- Markenzeichen und dessen Bedeutung näher kennen und kann sich in eine Fülle von Produkten visuell vertiefen, andere Muster, wie mehrfarbige Streifen auf Taschen kennenlernen und nachlesen, was man unter "Bamboo Bags" zu verstehen hat.

Produkte dieser Firma für den Reitsport bleiben nicht ausgespart und es wird unmissverständlich klar gemacht, dass die First Ladies in aller Welt diese Marke von jeher geliebt haben. Die Bestellung einer "beautiful Jackie bag" seitens Michele Obama vom 14.1.2011 ist sogar beigefügt.

Werbekampagnen werden beleuchtet, wobei ich fast meine, dass die vielen Starfotos im Buch überzeugend genug wirken. Männer im Gucci-Look runden das Bild dann schließlich ab, bevor man über die Parfums von Gucci näher aufgeklärt wird, die seit 1975 zur Produktpalette gehören.

Es ist an dieser Stelle nicht möglich auf alle Facetten im Buch hinzuweisen. Erwähnen möchte ich allerdings die Stores, von denen es heute weltweit 317 an der Zahl gibt und das soziale Netzwerk. Zur Produkteinführung werden Neuheiten stets auf Twitter vorgestellt. Auf der Homepage von Gucci wird nicht zuletzt über cineastische, ökologische, humanitäre und künstlerische Initiativen informiert. Das Motto lautet "Content ist the king". Bei Gucci weiß man, dass der Auftritt im Internet die Basis für gute Geschäfte darstellt. Man geht mit der Zeit und wird deshalb auch in der Zukunft erfolgreich sein.

Ein tolles Buch, in vieler Hinsicht hochinformativ und sehr lehrreich.

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Rezension:Die Schönheit der Zeit: Die Uhren von A. Lange & Söhne (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wird all jene interessieren, die schönen Uhren etwas abgewinnen können. Vorgestellt werden Produkte der Firma A. Lange und Söhne. Wie der Unternehmer Walter Lange in seinem Vorwort bekundet, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts seitens seines Uhrgroßvaters die sächsische Uhrenmanufaktur in Glashütte bei Dresden gegründet. Bis zur Zwangskollektivierung der ostdeutschen Uhrenindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort Präzessionstaschenuhren hergestellt. Diese zählten einst zu den renommiertesten und wohl auch begehrtesten Uhren der Welt.

Niemann berichtet in der Folge (sehr spannend zu lesen) von der Geschichte der Uhrmacherei in Glashütte und dem Aufstieg von A. Lange und Söhne. Diese Geschichte begann eigentlich bereits mit dem Schwiegervater und Lehrherren von Ferdinand Adolph Lange. Der Schwiegervater namens Johann Christian Friedrich Gutkaes erbaute nämlich die berühmte Fünf-Minuten-Uhr für die Semper-Oper in Dresden.

Während Ferdinand Christian Langes Berufsleben, das mit der Lehre bei seinem späteren Schwiegervater begann, setzte dieser sein weitsichtiges Konzept um und baute seine Uhrenmanufaktur auf. Zudem verbesserte dieser Mann als Bürgermeister von Glashütte dessen Infrastruktur. Dies führte dazu, dass sich viele kleine Spezialwerkstätten ansiedelten, nicht selten gegründet von Personen, die bei ihm in die Lehre gegangen waren. In einem späteren Kapitel liest man dann Näheres zur Wiedergeburt der Traditionsfirma.

Der Autor macht seine Leser im Rahmen seiner Texte u.a auch mit historischen Taschen- und Armbanduhren von A. Lange und Söhne vertraut, die man auf Fotos bewundern kann.

Thematisiert werden nicht zuletzt die traditionellen Werte der Marke A. Lange und Söhne und ihre zeitgemäße Interpretation. In diesem Zusammenhang kommentiert Walter Lange "Wer einen Zeitmesser von A. Lange und Söhne in den Händen hält, erkennt sofort, dass er etwas Besonders vor sich hat. Doch um wirklich zu begreifen, was dessen Einzigartigkeit ausmacht, muss man die Entstehung einer Lange-Uhr an ihrem Heimatort erlebt haben: in Glashütte in Sachsen. Denn nur wer bei einem Besuch der Langeschen Manufaktur den Meisteruhrmachern bei ihrer konzentrierten Arbeit über die Schulter schauen durfte, versteht, wie viel Handwerkskunst, Präzision und vor allem Leidenschaft in den Zeitmessern mit der Signatur A. Lange und Söhne stecken," ( Zitat S.41).

Vorgestellt werden Modelle und Modellreihen von A.Lange und Söhne und hier die sogenannten Dreizeigeruhren. Das erste Modell dieser Art wurde von Lange übrigens im Jahre 1815 hergestellt. Man hat Gelegenheit durch fotografische Darstellung in Uhrwerke hineinzuschauen, lernt u.a. Wissenswertes über die Gangreserveanzeige und andere Komplikationen kennen, lernt sogar den Antrieb über Kette und Schnecke zu begreifen und erhält einen Eindruck über die 465 Komponenten des Tourbographs "Pour la Mértie". Kalender und ewiger Kalender in Uhren werden erläutert, auch erhält man nähere Infos zur ersten Schlagwerkuhr mit digitaler Zeitanzeige, um schließlich durch den Bericht über den Besuch der Manufaktur, sich dieses Reiseziel für den nächsten Besuch in Sachsen vorzumerken.

Im Anhang findet man eine Zeittafel zur Geschichte von Lange und Söhne, ferner werden Datenblätter zu einzelnen Objekten aufgelistet. Näher erläutert werden jeweils das Uhrwerk, das Teilzahluhrwerk, die Lagersteine, das Schwingungssystem, das Band, das Zifferblatt u.a. mehr.

Uhrenliebhaber werden an diesem Buch viel Freude haben. Wer plant eine Lange-Uhr zu kaufen, sollte sich zuvor mit diesem Buch näher befassen, aber auch Menschen, die eine solche Uhr bereits besitzen, werden nach der Lektüre erst wirklich wissen, welchen Schatz sie ihr Eigen nennen.

Empfehlenswert.

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Rezension: Eyewear (Gebundene Ausgabe)

Das vorliegende, reich bebilderte Buch erzählt die Geschichte des Brillendesigns. Die Texte sind in englischer, französischer und deutscher Sprache abgedruckt. Da ich ein sehr großes Faible für schöne Brillen, speziell für Sonnenbrillen habe, ist das Buch für mich ein ganz besonderes Vergnügen. Deshalb werde ich mich auch zukünftig immer wieder von "Eyewear" inspirieren lassen.

Worum geht es in den insgesamt fünf Kapiteln? Zunächst einmal um die ersten Brillen. Schon in der Antike wusste man in Griechenland wie man Linsen schliff, 2000 Jahre alte Berichte aus China enthalten sogar bereits Hinweise auf Sehhilfen.

Als Urvater der Optik wird Ibn el Haitam genannt, der im 11. Jahrhundert in Kairo lebte. Im 13. Jahrhundert dann verwendete man erstmals geschliffene Linsen. Damals wurde die erste geschliffene Lesebrille erfunden. In jenen Zeiten war die geschliffene Brille ein Symbol für Bildung und für den gesellschaftlichen Rang eines Mannes, der lesen und sich geschliffene Gläser leisten konnte.

Etwa 200 Jahre nach der Erfindung der Buchdruckerkunst vermochten sich fast alle in jeder Stadt in Europa, Brillen bei reisenden Händlern von den Karren zu kaufen. Von da an wurde die Brille zum Stigma. Sie wurde zum Ausdruck von körperlicher Schwächlichkeit und körperlicher Einschränkung. Ab den 1880er Jahren dann wurde die Augengläser mit dem dünnen Drahtgestell zur Norm.

Vorgestellt werden u.a. sogenannte "Lorgnons", das sind Brillen am Stiel, die im 19. Jahrhundert in Mode kamen, auch vom Monokel ist die Rede, bevor man mit Brillen konfrontiert wird, die zwischen 1900-1945 entstanden sind. 1968 entwickelte John W. Hyatt das Zelluloid. Durch dieses Material und verbesserte Techniken wurde die Sehhilfe zum ganz großen Geschäft. Nun auch entstanden Sport- und Schutzbrillen, die man, wie unzählige andere Brillenmodelle im Buch, alle auch bildlich kennenlernt.

Zwischen 1945-1960 boomten die Sonnenbrillen. Nun befassten sich Modedesigner mit diesem Accessoire und beseitigten das Stigma, das dem Brillentragen so lange anhaftete. Es werden eine Vielzahl von Designerbrillen aus jenen Jahren vorgestellt, bevor man die Brillenmode zwischen 1960-1970 beleuchtet. In diesen Jahren verschmolz die Brillenherstellung immer stärker mit der Ästhetik der Ära. Dabei ließ man die Pop-Art nicht links liegen, denn es wurden auch die bunten, artifiziellen Farben des Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Peter Max in Azetat nachgebildet.

Ab 1970 bis heute dauert nun bereits die Ära der Designerbrillen an. Dabei trug ich selbst viele dieser Brillen, wobei das schönste Modell von einem französischen Hersteller stammt. Mein Mann schenkte mir diese Sonnenbrille einst zum 10. Hochzeitstag und machte mir damit eine große Freude.

Vorgestellt werden u.a. Pilotbrillen, einige werden sich noch an das Porsche -Design von Christian Dior erinnern und andere Designerbrillen. Nicht immer war das Gleichgewicht zwischen dem Image des Modehauses und den Anforderungen der Augenoptik geglückt. Highlights brachten, wie man liest, Versage und Chanel heraus. Das kann ich so weit bestätigen, meine allerdings, dass die gelungenste Brille (mit grünem Gestell, genannt "Cartier-Cabriolet-Large") in den 1990ern von Cartier stammt.

Heute kaufen stilbewusste Menschen nach Angaben des Autors Moss Lipow (Brillendesigner und -sammler) Second-Hand-Brillengestelle aus den 1950-1980er Jahren. Diese Tatsache beweist mal wieder, dass es sich lohnt auch scheinbar aus der Mode gekommene Accessoires aufzuheben. Letztlich kommt alles wieder.

Ein tolles Buch, das ich gerne empfehle.

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