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Rezension: #Cashmere- #Andrea_Karg #Callwey

Die Autorin dieses Werkes ist die Designerin und Unternehmerin #Andrea_Karg. Sie schuf 1993 das Mode-Lable "Allude". Berit Großwendt ist Co-Autorin. Die Journalistin gilt als  Expertin für Mode, Beauty und Lifestyle. "Allude"  wird  in über 30 Ländern erfolgreich vermarktet und steht für "Luxusstrick". Dabei umfasst das Portefolio der Marke  50 Farben.

Das sehr bemerkenswerte Buch aus dem Bereich der Mode befasst sich mit der Herkunft, der Geschichte, der Herstellung und dem Design von Cashmere. Dieses Material ist sehr kostbar und führt die Klasse der sogenannten Edelfasern an. Benannt ist die Faser nach dem früheren Fürstenstaat Kaschmir im Himalaja-Gebirge. 

Gewonnen wird der Rohstoff aus dem überaus dünnen, flaumigen, körpernahen Unterhaar der Cashmere-Ziege. Diese lebt in abgelegenen Hochebenen der Mongolei, Chinas, Afghanistans und des Irans. Die Population dieser Tiere ist begrenzt und die Erträge  sind sehr gering. Pro Ziege und Jahr umfasst die Ausbeute nur circa 180 bis 200 Gramm. Das ist die Menge, die etwas für einen Pullover notwendig ist. 

Im Rohzustand soll Cashmere noch weicher als Watte sein. Dabei bilden sich später zwischen den Härchen der Wollgarne winzige Luftpolster. Dort wird die Wärme besonders gut gespeichert. Bei niedrigen Temperaturen offenbart das Material eine thermisch isolierende Wirkung. Dabei ist es atmungsaktiv sowie schutz- und geruchsabweisend. Stickwaren aus Cashmere wärmen weitaus mehr als gewöhnliche Wolle und werden weicher, je länger sie getragen werden. Wer solche Pullover besitzt, weiß um ihre wärmende Wirkung.

Untergliedert ist das Buch in die Abschnitte: Die Herkunft- Die Ziege- Die Faser- Die Produktion- Cashmere-Kompetenz- Cashmere- Company-Code- Kreativer Prozess- Zukunft und Vision- Collections-Glossar. 

Das Werk weist eine Vielzahl von Illustrationen aus längst vergangenen Tagen und Fotos aus dem Heute auf. Es visualisiert natürlich auch die Ziegen und auf einer Karte das Gebiet Cashmere, informiert über den begehrten Rohstoff und in diesem Zusammenhang über die Entwicklung der Cashmere-Schalweberei. Man erfährt wie es dazu kam, dass Cashmere aus dem fernen Osten bei uns Einzug hielt. 

Es soll übrigens Kaiserin Joséphine gewesen sein, die dem Cashmere- Schal dazu verhalf, in Europa als besonderes Accessoire  von modebewussten Damen begehrt zu werden. 

Der Wollfabrikant Ternaux war es, der 1818 den Auftrag erhielt, Cashmereziegen zu erwerben und nach Europa zu verbringen. 1300 Ziegen wurden verschifft, aber kaum eines der Tiere überlebte diese beschwerliche Reise. Man erfährt daraufhin mehr über die Züchtung in den Kolonien und Übersee,  zu denen man sich entschlossen hatte, als man feststellte, dass die Cashmere- Ziegen ein bestimmtes Klima benötigten, um gute Wolle zu liefern. Ausgiebig wird man alsdann über die Faser informiert und erfährt Wissenswertes zur Struktur, zum Aufbau, zur Qualität aber auch über die Qualifizierung. Der Marktwert richtet sich nach der überprüften Qualität. 

Im Hinblick auf die Qualitätsmerkmale wird man im Buch gut unterrichtet und weiß nach der Lektüre,  worauf man beim Kauf achten muss. Zudem wird man über die klimatischen Voraussetzungen für eine gute Produktion, aber auch über die Ernte, die Auslese und Reinigung, das Kämmen und Färben bestens  aufgeklärt und liest mehr über den Weg des Materials vom Garn zum Stück. Beantwortet werden zudem die häufigsten Fragen zur Cashmere-Pflege, die man sich genau durchlesen sollte, wenn man lange Freude an solchen  Luxus-Gütern haben möchte. 

Schlussendlich erfährt mehr über das Cashmere-Lable "Allude", das seitens Andrea Karg, der Autorin des Buches 1993 gegründet wurde und kann sich in die Kollektion des Sommers und Winters 2014, aber auch in die Kollektion des Sommers und Winters 2015 vertiefen, die "Allude" als Repräsentant subtiler Weiblichkeit outen.

Im Glossar zum Schluss lernt man alle Begriffe kennen, die man parat haben sollte, wenn man beim Einkauf beweisen möchten, dass man sich nicht so schnell ein X für ein U vormachen lässt.

Ein  sehr informatives Buch. 

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den  Link , dann gelangen Sie  zu Callwey und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei  ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.callwey-shop.de/buecher/mode-uhren/cashmere.html

Rezension: Peter J. König: teNeues- The Watch Book- Gisbert L. Brunner-Christian Pfeiffer-Belli

Es werden ja viele beindruckende Bildbände im teNeues Verlag aufgelegt, davon kann man sich ausgiebig hier bei "Buch, Kultur und Lifestyle" überzeugen. Mit dem hier vorgestellten Bildwerk "The Watch Book" ist den Autoren Gisbert L. Brunner und Christian Pfeiffer-Belli ein ganz spektakuläres Oeuvre gelungen, denn außergewöhnliche Uhren sind nicht nur die beste Zierde von beiderlei Geschlecht, sie sagen auch besonders viel über ihre Trägerin oder ihren Träger aus.

Zudem gelten sie als "das" Sammlerobjekt schlechthin und ihre Werte garantieren kontinuierliche Steigerung. Uhren als Zeitmesser gibt es seit Jahrtausenden, wenn man z.B. nur an die Sonnenuhr denkt. Als mechanisches Konstrukt wurde es zunächst etwa um das sechszehnte Jahrhundert als Standuhr entwickelt. Ludwig der Vierzehnte erwarb ein solches Exemplar aus purem Gold und mit Edelsteinen übersät, es ist heute noch im Schloss von Versailles zu bewundern.

Danach folgte die Taschenuhr, edle Pretiosen für die Damen und Herren von Rang und mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet. Um 1800 wanderten die wertvollen Zeitmesser von der Westentasche und den Damentaschen allmählich zum Arm der Besitzer und hatte dort natürlich einen exponierten Platz, um in jeglicher Form Geschmack, Reichtum und Mode zu repräsentieren.

Der Hofjuwelier Marie-Étienne Nitot fertigte zur Vermählung von Napoleons Ehefrau Josephines Sohn aus früherer Ehe mit Auguste Amalia von Bayern mehrere wertvolle Armbänder an, links und rechts zu tragen, von denen eines mit manuell schaltbarem Kalendarium, ein anderes mit einem kleinen Uhrwerk ausgestattet war. Damit kann man Nitot mit Fug und Recht als den Urheber der ersten wirklichen Armbanduhr bezeichnen. Ihm sollten viele geniale Uhrmacher folgen, die auf extrem technischen aber auch künstlerischen Niveau einzigartige Modelle an spektakulären Zeitmessern kreiert haben.

Einige der bedeutendsten Uhren-Tüftler werden hier mit ihren ausgesuchten Arbeiten vorgestellt. Alle haben gemeinsam, dass ihre Manufakturen fast zwei Jahrhunderte überlebt haben, trotz Kriege, Wirtschaftskrisen und technischem Fortschritt und der Vermassung. Immer wieder haben sich die mechanischen Edel-Produkte neu erfunden, auch heute, wo das Smart-Phone die gewöhnliche Armbanduhr als Zeit-Messer immer mehr zu verdrängen scheint.

Gerade deshalb müssen sich die klassischen Manufakturen immer kompliziertere und ausgefallene Modelle einfallen lassen, denn es gilt eine nur begrenzte Zahl von zahlungskräftigen Liebhabern zu überzeugen. Um dieses wunderbare Bild-Werk im Ansatz hier dem Leser näher zu bringen, bietet es sich an, chronologisch vor zu gehen. Schon auf dem Einband auf der Vorderseite werden neben Verlag, Titel und den beiden Autoren all die Hersteller genannt, die hier sehr umfassend vorgestellt werden.

Es sind: Audemars Piguet, Brequet, Breitling, Cartier, Chopard, Glashütte Original, Hublot, IWC, Jaeger-Lecoultre, A. Lange & Söhne, Montblanc, Omega, Panerai, Patek Philippe, Piaget, Rolex, Vacheron Constantin und Zenith.

Einige Manufakturen sind sehr bekannt wie z.B. Rolex, Cartier oder die deutsche Glashütte Original oder A. Lange & Söhne, beide im Erzgebirge in Glashütte, dem traditionellen Uhrenort beheimatet. Alle anderen, ebenfalls in eingeweihten Kreisen hoch geschätzt, haben ihre Produktionsstätten in der Schweiz, wo eine kleine Gruppe von absoluten Spezialisten sich interessante Neuentwicklungen und Komplikationen einfallen lassen. 

Insgesamt sprechen wir hier von maximal einem Dutzend von Personen, die sowohl Erfinder als auch Künstler sind. Interessant ist auch die Doppel-Seite mit der Inhaltsangabe, wo links nach der Einleitung, die jeweils in Englisch, Deutsch und Französisch geschrieben, wie übrigens alle Anmerkungen in diesem Buch, die einzelnen Hersteller eine eigenes Kapitel erhalten haben. 

Auf der rechten Seite wird der Querschnitt eines Chronographen gezeigt, dessen einzelne Scheiben übereinander in der Schwebe platziert wurden, damit man einen Eindruck hat, wie die Einzelteile ineinander gefügt sind, wenn sie im Gehäuse zusammen gebaut wurden. Die Einleitung dann gibt interessante Details preis über die Geschichte dieser einzigartigen Pretiosen, wobei natürlich die wunderbaren Abbildungen der einzelnen Modelle ganz im Vordergrund stehen. Der jeweilige Text gibt Auskunft über den individuellen Werdegang der Unternehmen. Den Schluss bildet das Glossar, das noch einmal die hier verwendeten Fachbegriffe und Daten erläutert, bevor ganz am Ende unter der Rubrik Imprint alle Personen und Firmen genannt werden, die bei der Herstellung dieses Bildbandes involviert waren. 

Abschließend muss gesagt werden, dass auch diejenigen, die sich nicht so sehr für diese Form von Uhren interessieren, durchaus beeindruckt sein werden, was die prächtigen Modelle und ihre vielfältigen Funktionen ausmachen. 

Da keine Preise genannt werden, kann der Betrachter sich uneingeschränkt an der Schönheit oder der spektakulären Erscheinung erfreuen. Erfreuen aber kann man sich erneut über die Hochwertigkeit und die fotografische Kunst dieses Bildbandes von teNeues. Ein solches Kompendium ist zeitlos, wertvoll und dient ausschließlich der visuellen Befriedigung, es sei denn, man möchte Omas üppiges Sparbuch risikolos anlegen. 

Sehr empfehlenswert 

Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zu te Neues und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.teneues.com/shop-de/the-watch-book1.html

Rezension: Eau_de_Parfum #for_her_ l_absolu #Narciso_Rodriguez

Narciso Rodriguez schreibt über seinen neuen Duft: "Die Idee für l´absolu war es, einen ganz speziellen Duft mit einem Hauch von Geheimnis zu kreieren.  for her l´absolu verkörpert die ultimative Weiblichkeit."

Das klingt vielversprechend.  

Das Eau de Parfum befindet sich in einem für Narciso Rodriguez typischen Flakon, der sich in tiefem Aubergine zeigt. Dies ist die neue Farbe für die Duftlinie. 

Aubergine war eine der ersten Farben des Designer-Hauses Rodriguez. Seither ist dieser Ton ein essentieller Bestandteil in der sich immer weiterentwickelnden Firmengeschichte geworden. 

Die Flakons der "for her" Duftlinie erinnern an chinesische Schnupftabakflaschen und präsentieren sich wie ein Kunstgegenstand. Dies geschieht durch das raffinierte Farbdesign und die Lichtdurchlässigkeit, die den Flakon geheimnisvoll erglühen lassen. 

Sprüht man den Duft aufs Handgelenk, um einen ersten Eindruck davon zu erhalten, nimmt die Nase das Absolute des Jasmins, aber auch Moschus, weiche Ambernoten sowie glatte holzige Noten von Sandelholz und Patchouli in der Tiefe wahr. 

Die Komposition "for her absolu" zelebriert weibliche Stärke und Empfindsamkeit auf verführerische Weise. 

"for her  l`absolu"  ist ein sehr warmer Duft,  der sich als  besonders angenehm  im Herbst und Winter erweist.

Empfehlenswert. 

Helga König

fo her absolu 50ml -UVP 80, 00 €
for her absolue 100 ml- UVP 107,00E

Im Fachhandel erhältlich

Rezension: #Vogue #Schmuck- #Carol_Woolton- #Prestel

Dieser Prachtband mit dem Titel  "Vogue Schmuck"  von Carol Woolton nimmt mit einem Vorwort von Alexandra Shulmann, der Chefredakteurin der britischen Vogue, seinen Anfang. Sie schreibt dort, dass Schmuck in jeglicher Form seit dem erstmaligen Erscheinen der Vogue im Jahre 1916 für Glamour steht.

Dabei waren es zuallererst die frühen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, bis hin zu den Digital erzeugten Bildern im Hier und Heute, die den Betrachter faszinierten. Diamanten, Perlen, kostbare Metalle, Saphire, Rubine aber auch Kristalle sind es, die der Zeitschrift eine besondere Leuchtkraft schenken. Carol Woolton schöpft dabei aus ihrer 14 jährigen Erfahrung als Schmuckredakteurin bei Vogue. 

Wie Shulman vorab schon mal hervorhebt, zeigt das Buch Schmuck keineswegs nur als Verzierung des Körpers. Was sie damit konkret meint, kann man im Verlauf der Motiv-Betrachtungen dann konkret feststellen. 

Die Einführung, die dem Vorwort folgt, beginnt mit drei Fragen: 

Welche Rolle spielt Schmuck in der modernen Welt?

Dient er als Liebespfand, als Statussymbol, als Trophäe einer Eroberung, als Glücksbringer, als Andenken? 

Ist er ein Kunstwerk in Miniatur, ein Anlageobjekt oder einfach nur ein modisches Accessoire?

Interessante Fragen, über die es lohnt, lange nachzudenken.

Für die Leserinnen von Vogue war Schmuck in den vergangenen 100 Jahren immer Orientierungshilfe im sich fortwährend wandelnden Zeitgefüge und zugleich Sinnbild des Looks des jeweiligen Jahrzehnts. 

Untergliedert ist das Buch in die Kapitel: 

Blickfänger 
Rockladys 
Minimalisten
Exoten 
Klassiker 

Die  über 300 gezeigten Fotos in den einzelnen Kapiteln sind alle ausführlich beschrieben. Den Bildabschnitten geht stets ein einführender Text voraus. Blickfänger war immer das Diadem. Es ist ein Symbol für Wohlstand, auch für die Geschichte und den Rang einer Familie. In den 1930er Jahren erlebten Diademe einen Höhepunkt. Grund war die bevorstehende Krönung von George VI. Viele britische adelige Damen ließen sich damals in ihren Hermelincapes und perlenbestickten Satinkleidern in den Vogue-Studios von Cecil Beaton ablichten. 

Heute bestehen diese Blickfänger nicht mehr aus Perlen und Diamanten, stattdessen aus extravaganten Broschen oder Halsbändern und man weiß, dass ein schlichter Kaschmirpulli ein edles, kostbares Schmuckstück ebenso zur Geltung bringt wie ein Abendkleid. Fotos aus unterschiedlichen Jahrzehnten zeigen schöne Frauen mit solchen Blickfängern. So wird auch ein Foto von Prinzessin Anne gezeigt, auf dem sie mit einem Diamantdiadem abgelichtet ist. Norman Parkinson hat sie 1973 auf diese Weise für die Vogue fotografiert. Bezaubernd auch ist ein Foto, dass die Mutter von Queen Elisabeth in einer eleganten, schwarzen Robe zeigt. Ihr Diadem besaß 2678 Diamanten und 17 Opale.

Die vielen unsagbar schönen Frauen konkurrieren im Buch nicht mit dem Schmuck, sondern bilden eine Symbiose mit diesem. Atemberaubende Strahlkraft ist das Ergebnis.

Es ist unmöglich im Rahmen der Rezension auf alle Motive einzugehen. 1925 präsentierte die Vogue auf einem Foto auffällige Accessoires von Cartier. Am Arm eines Mannequins sieht man einen riesigen Solitär und am Handgelenk ein beeindruckendes Armband. Sehr edel und schlicht. Die schöne Cate Blanchett präsentiert  2005 eine gigantische Brosche. Es handelt sich um zweifarbigen Kristallschmuck, der zum pfirsichfarbenen Abendkleid passt. 

Rockladys haben einen rebellischen Geist, erfährt man.  Man nickt hier gerne zustimmend. In den 1970er Jahren entwickelten Marianne Faithfull und Anita Pallenberg ihren glamourösen Groupie-Stil, der durch den Schmuck ihre Macht visualisierte, die sie dadurch gewannen, dass sie gegen Konventionen und Klischees rebellierten. Doch schon weitaus früher rebellierten Frauen auch optisch, beispielsweise, indem sie Ohrringe vormittags bereits trugen. Das galt in den 1920er Jahren als beinahe unanständig. 

Die Aufnahmen des Kapitels  "Rockladys"  sind einzigartig. Da sieht man u.a. Mr. A. M. W. Stirling. Sie ist 97 Jahre alt und hat eine sehr positive, hellwache Ausstrahlung. Die Schriftstellerin trägt so viel Schmuck, dass man fast an einen Christbaum denken muss, doch alles ist bestens aufeinander abgestimmt und gefällt. 1962 ist das Foto von Peter Laurie übrigens entstanden. 

Sehr schön auch ist der Glamour, den Linda Evangelista zur Schau trägt und grandios ist ein Bild, das Mick Jacker und Keith Richards zeigt. Entstanden ist es 2003. Der Schmuck  der beiden Rocker ist wirklich  flippig. 

Minimalisten bestechen durch strenge Linienführung in der Kleidung und durch schlichte, dabei edle Juwelen. Typisch ist das "Kleine Schwarze" von Coco Chanel, das nur eine Perlen- oder Diamantenkette benötigte, um zu glänzen. 

Auch beim Thema Minimalisten werden wieder zahlreiche Fotos aus unterschiedlichen Jahrzehnten präsentiert. Dabei beeindruckt am meisten eine Aufnahme von Patrick Demarchelier, die durch sein elegantes Unterstatement besticht. Zu sehen sind an einer wirklich schönen Frau ein schlichtes Samtkleid und Perlen. 

Des Weiteren lernt man die Exoten kennen. Es handelt sich dabei um antiken Goldschmuck aus Mykene, afrikanische Holzarmreife, Muschel- und Ethnoschmuck. Auch in diesem Fall wird Schmuck aus unterschiedlichen Jahrzehnten präsentiert. Dabei beeindruckt u.a. eine Kette mit Korallen, die als Strandgut seitens Raymond Meier 1997 in Szene gesetzt wurde Vor allem aber fasziniert ein Foto Sophia Lorens aus dem Jahre 1954. Sie trägt einen aquamarinblauen Chiffonturban, in den Perlenschnüren eingeflochten sind und der mit einer Kristallbrosche verziert ist, dazu trägt sie die passenden Ohrringe.  Loren ist eine der ganz wenigen Frauen im Buch, deren Aura eine solche Ausdrucksstärke besitzt, dass der Schmuck bei aller Pracht und Schönheit zweitrangig wird. 

Man staunt über die Vielfalt der  glitzernder Schmuckstücke, vor allem auch über die Tiernachbildungen, so etwa eines Hummers,  diverser Krabbeltiere, auch Schmetterlinge oder gar Schnecken. 

Zum Schluss dann wird man mit den Klassikern konfrontiert. Wie man erfährt, verdankt klassischer Schmuck seine besondere Aura  auch Kunst der Alchemie. Es gibt Schmuckstücke, die das Flair altehrwürdiger Erbstücke besitzen. Dies gilt für Solitärdiamanten, Perlenketten und goldene Armreifen gleichermaßen. 

Wirklich zauberhaft ist eine Illustration von Douglas Pollard aus dem Jahre 1927. Die distanzierte Frauenfigur mit einem anmutigen Kleid aus Chiffon und Samt, dessen Oberteil mit Schmuckelementen aus Türkis und Diamanten beschwert ist. 

Vielleicht mit am schönsten sind die beiden Aufnahmen auf Seite 296. Einerseits ist hier Prinzessin Margret von Cecil Beaton anlässlich Ihres 19. Geburtstages aufgenommen. Sie trägt ein fünfreihiges Perlen-Collier. Traumhaft. Fürstin Gracia Patricia von Monaco zeigt sich auf dem Foto, das David Bailey im Oktober 1966 realisiert hat, in einem dezenten weißen Abendkleid. Sie trägt u.a. Ohrringe mit Diamanten und Rubinen von Van Cleef& Arpels, die obgleich sie groß sind, nicht vom Gesicht ablenken. Das hing wohl damit zusammen, das dieses Anlitz überirdisch schön war. 

Ein  grandioses Buch, in das man sich immer wieder gerne vertieft, um das Geheimnis der Symbiose von edlen Pretiosen und schönen Frauen zu lüften, das so alt ist wie die Menschheit selbst! 

In meinen Augen sind  edle Schmuckstücke kleine Kunstwerke, die durchaus in die  moderne Welt passen, aber niemals einen anderen Zweck erfüllen sollten als eine Symbiose mit der Trägerin einzugehen. Hängen sollte man an Schmuck nicht. Er hat wie alles seine Zeit. 

Das Buch ist in einer hochwertigen Box verborgen und insofern gut geschützt etwa so wie Schmuck in entsprechenden Schatullen. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König   

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag und können dort das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension Peter J König: Die exklusivsten #Uhren der Welt -Ariel Adams- Verlag Edition Delius

Autor dieses ungewöhnlichen, aber einzigartigen Bildwerkes ist Ariel Adams, ein ausgewiesener Kenner der Geschichte von exklusiven Uhren, seien sie jetzt gerade neu im Luxus-Segment auf den Markt gekommen, oder bereits als einmalige Preziosen für Könige und sonstige Herrscher in den vergangenen Jahrhunderten konstruiert worden.

Der Delius-Klasing-Verlag hat in seiner Edition Delius gemeinsam mit Ariel Adams dieses spektakuläre Buch-Projekt auf den Weg gebracht, auch weil bereits seit der Erfindung der Uhr, Menschen sich immer für alle Arten von Zeitmessern interessiert haben. Schon von Beginn seiner Entwicklung an waren Uhren nicht nur Instrumente, die die Zeit angegeben haben, dies ist erst seit der Neuzeit so, als der technische Fortschritt es ermöglichte, Uhren in Massenproduktion herzustellen, damit jeder es sich leisten konnte, ein solches Zeitmess-Gerät zu erwerben.

Früher war es allein der Gesellschaft aus Adel, reichen Kaufleuten und sonstigen Vermögenden möglich, sich solche aufwendigen, technisch höchst komplizierten Instrumentarien zu leisten. Dabei spielte natürlich ganz besonders der Prestige-Wert eine wichtige Rolle. Begonnen hatte es zunächst mit großen Standuhren, wie etwa bei Ludwig dem Vierzehnten, dem Sonnenkönig in Frankreich, aus purem Gold gefertigt und zur Verzierung mit einem Haufen Edelsteine besetzt.

Mit fortschreitender Entwicklung wurden die Uhren kleiner, aber nicht weniger aufwendig und exklusiv. Die feine Taschenuhr galt als die Zierde jedes Mannes, der sie sich leisten konnte. Diese wurde später von der Uhr am Handgelenk abgelöst, wo Chronographen aus edelsten Materialien höchst komplizierte Gebilde darstellen, die nur von sehr wenigen Spezialisten hergestellt werden können. Deshalb gelten diese "Uhrmacher" auch als Künstler, die es verstehen technische Meisterwerke zu entwickeln. Ihre Zahl ist auch heutzutage nur auf sehr wenige Individualisten begrenzt.

Genau wie sie sind ihre Werke oftmals Unikate, oder zumindest ganz kleine Serien, ihre Stückzahl ist auf einige Exemplare beschränkt. Wie bei allen außergewöhnlichen Dingen findet sich auch immer eine Schar von Sammlern, die zur eigenen Erbauung, aber auch in der Hoffnung wegen einer zu erwartenden Wertsteigerung mit viel Engagement und gegebenenfalls noch mehr Geld sehr leidenschaftlich Objekte zu sammeln.

Dies ist bei alten Autos, sogenannten Oldtimer so, aber noch mehr gilt dies für ungewöhnliche alte und neue Uhren. Alte Uhren erzielen auf Auktionen Preise, die ein Vielfaches ihres ursprünglichen Wertes ausmachen, und wenn sie dann noch einst einer berühmten Persönlichkeit gehört haben, steigt der Preis ins Unermessliche, so wie bei der einfachen Longines-Uhr von Albert Einstein, die mit weit über 500.000 Dollar auf einer Uhren- Auktion den Eigentümer gewechselt hat.

Darüber und vieles mehr gibt der Bildband "Die exklusivsten Uhren der Welt" von Ariel Adams Aufschluss. Aber was sind dies für außergewöhnliche Zeitmesser, wer stellt sie her und warum, und in welchen pekuniären Größenordnungen werden sie gehandelt?

Hergestellt werden diese Sonderexemplare in kleinen Manufakturen, die ursprünglich in der Schweiz damit begonnen haben. Heute allerdings gibt es in einigen Ländern Hersteller von absoluten Luxus-Uhren. Einige davon sind bekannt, zumindest haben die oberen Zehntausend schon einmal davon gehört. Viele sind nur für Eingeweihte und in Sammlerkreisen ein Begriff.

Zu den bekannteren Namen gehören z.B.: Van Cleef & Arpels, einer der exklusivsten Schmuckhersteller, Chopard, Louis Vuitton, Hublot, Cartier, Bovet, Patek Philippe, einer der ersten Edelschmieden von Luxus-Uhren, Jaeger-le-Coultre, Lange&Söhne, der traditionelle Hersteller aus dem Erzgebirge, Audemar Piaget, Brequet, Bulgari und einige Dutzend weitere. 

In diesem Bildband werden insgesamt etwas über hundert Exemplare vorgestellt, meisterlich bildlich in Szene gesetzt, in künstlerischen Groß-Aufnahmen, die bei den zum Teil durchsichtigen Uhren-Gehäuse sehr anschaulich die komplizierten Uhrwerke zeigen. Die Antwort auf das Warum ist schnell gegeben. Es ist der menschliche Erfindergeist, der die Meister ihres Faches antreibt ein solches Meisterwerk zu entwickeln und dies noch in einer immer sich steigernden Exklusivität. 

Geschuldet ist dies aber auch dem Willen der Erwerber nach Prunk und Pracht in Verbindung mit etwas Einzigartigem, das dem Besitzer schmeichelt, wenn er ansonsten schon alles im Überfluss hat. Zudem ist es eine gute Geldanlage mit durchaus astronomischen Renditeraten, wie man am Beispiel von Albert Einsteins Longines sehen kann. 

Nun noch die Frage zu den Preisen: Die Handels- und Auktionswerte bei allen hier vorgestellten wunderschönen Preziosen bewegen sich von 200.000 Dollar Minimum für eine HYT – H2 in Titanium Platinum über eine Blancpain – 1733 Grande Complication für 1 026 300 Dollar und einer Patek Philippe – 5004 T Only Watch für 3 985 067 Dollar bis zu einer Hublot – Big Bang für 5 Millionen Dollar. Dieses Unikat ist komplett mit Diamanten besetzt, auch das breite Armband, wobei die einzelnen Felder Mosaiken-gleiche Bilder darstellen. 

Ob solche Exemplare jemals getragen werden, bleibt doch eher unwahrscheinlich. Unwahrscheinlich bleibt auch die Tatsache, dass außer dem Erwerber und dem Hersteller solcher Exklusiv-Produkte keiner weiß, ob nicht noch viel teurere und aufwendigere Uhren-Schätze hergestellt worden sind, denn über so etwas hüllt man sich überwiegend im Schweigen. 

Nicht im Verborgenen sind allerdings die Objekte, die in diesem wunderbar gestalteten Bildband von Ariel Adams vorgestellt werden, denn neben den großformatigen Aufnahmen, die einen wirklich spektakulären Eindruck hinterlassen, werden alle Uhren-Modelle bestens erläutert, wobei man sich wundert, welche unterschiedlichen Funktionen diese erfüllen, vom Läuten, Glockenschlagen bis hin zu einzelnen Musiksequenzen. Es hat den Autor und den Verlag unendliche Mühe gekostet, das gesamte Bildmaterial der abgebildeten Uhren zu organisieren. 

Das Bildwerk selbst ist sehr aufwendig gestaltet, entsprechend seinem Inhalt. Damit es nicht unnötig zu Schaden kommt, ist es mit einer Einschub-Schatulle versehen. Der Blick in dieses Buch zeigt eine andere Welt, die eigentlich im Verborgenen blüht. 

Der Verdienst des Autors Ariel Adams und der Edition Delius ist es durchaus einmal einen Blick hinter die geschlossenen Fassaden zu werfen, zeigt er doch welche technischen und künstlerischen Meisterwerke möglich sind, wenn die Besten der Besten die Chance bekommen, in ihrem Uhren-Handwerk sich ohne finanzielle Einschränkungen austoben zu können, zeigen sie doch auch das jeglichem menschlichen Erfindergeist kaum Grenzen gesetzt sind. 

Sehr empfehlenswert 

Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Delius Klasing und können  das Buh dort direkt bestellen. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.delius-klasing.de/buecher/Die+exklusivsten+Uhren+der+Welt.210519.html

Rezension: For The Love of Bags- Julia Werner& Dennis Braatz- Fotos Sandra Semburg- teNeues

Dem Vorwort dieses wunderbaren Bildbandes über hochwertige Taschen ist zu entnehmen, dass Taschen ursprünglich eine männliche Erfindung waren, gedacht für ihre Geschlechtsgenossen, die Münzen etc. auf diese Weise mit sich herum trugen. Im Rokoko ahmten die adeligen Damen dies dann nach und verstauten in kleinen Beuteln Riechsalz, Taschentuch, Puder etc. 

Vom Seidenbeutel hin zur Damentasche verging mehr als ein Jahrhundert. Später in den 1920ern gehörte  zum Cocktail-Kleid mit Franzen eine Abendtasche und noch später dann haben Designer sich  ausgiebig mit der Taschenmode befasst. Genau darüber erfährt man in diesem Buch mehr.

Vorgestellt werden zunächst die Ikonen, wie Chanel´s 2.55, die 1955 im Februar erfunden wurde und des Schulterriemens wegen vollständige Bewegungsfreiheit garantierte. Man hat Gelegenheit auf vielen Fotos einzelne Modelle zu bewundern, um sich anschließend in Gucci´s Jackie Bag zu verlieben oder alternativ in die Dior-Tasche, die Lady Diana so sehr mochte. Edel ist natürlich nach wie vor die Kelly Bag, die durch Grace Kelly Berühmtheit erlangte. Als ein wahrer Traum allerdings präsentiert sich "Constanze", eine formvollendete Tasche von Hermes, die die Designerin Catherine Chaillet gestaltet hat und die ein Ledermacher innerhalb von 14 Stunden zu dem werden ließ, was sie nun ist: ein formvollendetes, kleines Kunstwerk. 

Kapitel 2 befasst sich dann mit It- Bags, die in den 1990ern einen Paradigmenwechsel in der Luxusindustrie einläuteten. Nun verdienten Modehäuser mit Accessoires mehr als mit Kleidern. Man lernt Taschen von Fendi, Prada, Chloe, Balenciaga, Louis Vuitton und Alexander Mc Queen kennen und kann sich im Rahmen von Texten in englischer, deutscher oder auch französischer Sprache über die Hersteller und Kreationen kurz informieren. 

Prada soll die meisten Taschen verkauft haben, wobei jedoch Taschen von Louis Vuitton als ultimative Statussymbole gelten, die jede Frau auf der Welt kennt. 

Man liest von Atelier Bags, deren Design als zeitlos schön gilt und die Trends Jahrzehnte lang überdauern. Dann erfährt man mehr über Hérmes-Taschen, lernt auch Handwerkszeug kennen, mit denen diese Kunstwerke hervorgebracht werden und erhält tolle fotografische Eindrücke von Ledertaschenmanufakturen, so etwa bei Hermes oder Tod´s. 

Das Leder bei Tod´s wird manuell begutachtet und geprüft und wie die Tod´s –Kreativ-Designerin die Materialien zum Einsatz bringt, wird auch erwähnt. 

Es führt zu weit, alle Hightlights, die im Buch präsentiert werden, hier zu benennen. So viel nur: Wer einen Gesamteindruck über die Welt hochwertiger Taschen erhalten möchte, wird an diesem Buch viel Freude haben.

Traumhaft und informativ zugleich

Sehr empfehlenswert.

Helga König

ca. 220 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
ca. 200 Farbfotografien

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Rezension: Acqua di Parma- Rosa Nobile

Der Flakon des neuen Eau de Parfum von Acqua di Parma ist in der typischen Haltbox im charakteristischen Acqua die Parma-Gelb verborgen. Dabei ist die Basis der Box in Rosa gehalten, der Farbe also, die Persönlichkeit von "Rosa Nobile" präsentiert. 

Das Etikett enthält eine Rosa-Beschriftung, die auf die Blüte verweisen soll, die im Eau als Essenz enthalten ist. Der klassische Flakon aus transparentem Glas, auch der vergoldete Verschluss nimmt den Code der Kollektion gekonnt auf und macht  insofern neugierig,  auf die jüngste Kreation  von Acqua di Parma.

Man denkt sofort an Rosenwasser, wenn man die rosa Flüssigkeit durch den Flakon schimmern sieht und ist überwältigt, wenn man das Eau de Parfum auf das Handgelenk sprüht, um einen ersten Eindruck davon zu erhalten. 

Italienische, aristokratische Gärten sind ohne Rosenduft nicht denkbar. Acqua di Parma ist es gelungen, den Charme der Rose einzufangen und damit ein neues Eau de Parfum für die Kollektion "Le Nobili" zu kreieren. 

Nicht zuletzt seiner italienischen Wurzeln wegen hat Acqua di Parma für Rosa Nobile eine Varietät der "Rosa Centifolia" gewählt. Sie nämlich wird unter kontrollierten Bedingungen in Italien angebaut. Ihr reines Duftöl ist durch einen umfassenden, blühenden Reichtum mit faszinierenden Akzenten von Edelhölzern und Honig charakterisiert. 

Die Rose ist ein Symbol der Weiblichkeit und sie dient ihrer faszinierenden Farben, der Form und des Dufts wegen als unerschöpfliche Inspirationsquelle für alle kreativen Menschen. Die Essenz "Rosa Centifolia"  in "Rosa Nobile" ist den Rosen des kleinen Rosariums im Piemont entnommen. Der dortige limitierte, biologische Anbau in der Umgebung der historischen Stadt Alba ist die Grundlage zur Produktion mit unvergleichlicher Qualität und vollständig italienischem Duft. 

Zunächst nimmt man die weiche Zitrusfrische von Bergamotte und Mandarine wahr, die durch Pfeffernoten ergänzt wird. In der Herznote steht die italienische "Rosa Centifolia" im Mittelpunkt, wobei das verführerische Streicheln ihrer samtigen Blütenblätter durch den harmonischen Akkord aus Veilchen, Pfingstrose und Maiglöckchen hervorgehoben wird. 

In der Basis dann registriert man Holz der Verginia-Zeder, die durch die Moschusnoten im Akkord von grauem Amber und Moschus in einer betörenden Verbindung noch intensiver wird. 

Der Dichter Rainer Maria Rilke wäre fasziniert gewesen von "Rosa Nobile" und hätte den Duft gewiss in seinem Rosenzyklus besungen. 

Anbei  deshalb ein Gedicht aus besagtem Zyklus, das  die Annahme bestätigt. 

Ziehst du es vor, Rose, die glühende Begleiterin
unserer gegenwärtigen Leidenschaft zu sein? -
Gewinnt Dich die Erinnerung mehr (für sich),
wenn ein Glück sich wiederholt? 

So oft habe ich dich gesehen, glücklich und getrocknet 
jedes Blütenblatt ein Leichentuch – 
in einem duftenden Kästchen, neben einer Haarlocke, 
oder in einem geliebten Buch, das man wieder lesen wird, allein. 

Aus: Les Roses

Überaus empfehlenswert
Helga König

Acqua di Parma- Rosa Nobile ist im Fachhandel erhältlich.


Rezension: Dress Code- Stilikonen zwischen Kult und Chaos- Wolfgang Joop- Gräfe und Unzer

Dieses Buch macht allein der tollen Illustrationen des Modeschöpfers Wolfgang Joop wegen Freude, der wie kein zweiter, Mode bereits zeichnerisch dem Betrachter nahe zu bringen vermag. 

Er entschlüsselt im vorliegenden Buch die Dresscodes von namhaften Fashionistas und verdeutlicht wie man im Mode-Chaos zur Kultfigur wird und das Beste aus seinem Typ macht. 

Der kollektive Hang zum Individualismus habe einen Stil produziert, der alles nebeneinander möglich mache. So ist es seit einigen Jahrzehnten schon kein Problem mehr Jeans mit Blazer zu tragen oder auch mit High Heels. Die Form der Jeans ist zwar sehr unterschiedlich, nur das Thema nicht. Es bleibt, so Joop stets dasselbe: Jeans. 

Wer sich in der Mode-Demokratie vom Mainstraim absetzen möchte, muss sich anstrengen, raffinierte Modeakzente zu finden. Diana Vreeland, die legendäre Chefin der amerikanischen Vogue dachte in starken Bildern und in großen Inszenierungen. Joop skizziert textlich aber auch im Bild diese Dame, die optisch wie auch in Worten dokumentierte, dass sie eine unpassende Figur war. 

Mode ist für Joop eine Selbstinszenierung, die nicht grundlos geschieht. Der Mensch wählt aus individuellen psychologischen Motiven beispielsweise bestimmte Farben und es geht nicht selten darum, durch das Outfit Überlegenheit und Stärke zu demonstrieren. 

Mode, so Joop, kann dem anderen einen Horizont vorgaukeln, den man ohne sie nicht zu betreten oder zu erreichen vermag. 

Der Autor stellt  12 Frauen vor, die sich zu einer stilistischen Marke verwandelt haben. Jede dürfte sich  gefragt haben: "Wer will ich sein?" und nicht  "Wer bin ich?" Alle betonen vermeintliche Fehler und vertuschen nichts. Sie wurden dennoch zu Ikonen und Leitfiguren oder  vielleicht doch nur Karikaturen ihrer selbst... 

Bei den Frauen handelt es sich um: Carine Roitfeld, Alexa Chung, Lena Dunham, Verginie & Claire Courtin Clarins, Iris Apfel, Lauren Santo Domingo, Diane Keaton, Caroline de Maigret, Tilda Swinton, Rihanna, Chloe Sevigny und Kate Middleton. 

Jede verkörpert einen bestimmten Typ, wie etwa High-School-Girl, Anti-Aging-Lady, Indi Girl oder gar No-Drama-Queen. Joop analysiert die einzelnen Outfits und listet jeweils die "dos and don`ts" der einzelnen Protagonisten auf. Zudem gibt es stets zu den einzelnen Damen eine witzige Seite mit dem Titel "Wolfy Fashion-Glossar". 

Es ist ein großes Vergnügen, die Beschreibungen, Analysen und sprachlichen Highlights Wolfgang Joops zu lesen, so etwa zur Anti-Aging-Lady Iris Apfel, einer beeindruckenden New Yorkerin, die mittlerweile 93 Jahre alt ist und einst mit ihrem Mann ein Textilunternehmen führte. 

Wie Joop schreibt, sieht Apfel in ihren Maskeraden wie eine kultische Inszenierung aus. "Lieber unter Accessoires als unter dem Alter zu ächzen!" ist ein überzeugendes Motto, das der Autor Iris Apfel zuordnet.  Die Königin der Farben verdeutlicht, dass man auch mit 93 noch attraktiv ausschauen kann.

Der Satz "Legt euch auf keine Fashion-Dekade fest. Zeitlos ist praktischerweise zeitlos" dürfte nicht nur Kate gefallen und vielleicht sollte man sich auch Joops Empfehlung merken "Zum Event Hosenanzug statt Robe tragen. Das macht euch zur Komplizin der Männer." Wer weiß, wozu es gut ist… 

Ein kurzweilig zu lesendes Buch. 

Empfehlenswert. 

Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Gräfe und Unzer-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.gu.de/buecher/graefe-und-unzer/graefe-und-unzer/816421-dresscode/ Sie können es aber auch in ihrer Buchhandlung um die Ecke ordern.

Rezension: Annick Goutal- L `Ile Au Thé

Der schöne Flakon dieses betörende Duftes von Annick Goutal befindet sich in einer weißen Box mit goldenem Aufdruck, der an den Blütenkranz erinnert, den die jungen Inselbewohnerinnen von Jeju in ihrem Haar tragen.

Auf der Rückseite der Box  lässt man Annick Goutal in französischer und englischer Sprache zu Wort kommen.  Sie war die Gründerin der Marke Annick Goutal  und war in den 1980ern und 1990ern eine berühmte französische Parfümeurin. Heute sind ihre Tochter aus erster Ehe Camille Goutal und Isabelle Doyen die Parfümeurinnen und Kreativchefinnen des Hauses. Die beiden Damen führen die Tradition Annick Goutals mit viel Engagement weiter.

Für Annick Goutal war  Parfum die Musik ihrer Träume.

Der Flakon mit goldenem Schraubverschluss wirkt sehr dekorativ und dabei ein wenig klassizistisch.

Sprüht man einen Hauch L `Ile Au Thé auf das Handgelenk, so wird man olfaktorisch auf die Vulkaninsel Jeju geführt, die vor der Küste Koreas liegt. Dort begegnen sich Lavafelsen und üppig grüne Flora, während ein erfrischender Wind über die sanften Hügel streicht.

Es sind die Felder voller Mandarinenbäume, die ihren Duft auf der Insel verströmen und ihre Farbe wirken lassen. Teeplantagen breiten sich bis zum Meer hin aus und wirken durch ihre grünen Blätter erfrischend auf den Körper und Geist. Dazu kommen blühende Osmathusbäume, deren weiße Blüten einen sinnlich- fruchtigen Duft verströmen.

Damit man den Inseltraum entschlüsseln kann, der eine Explosion von Zitrusfrüchten und Teeblättern verkörpert, sollte man wissen dass Mandarinen-Essenz für spritzige, strahlende Frische des Eaus sorgt und Tee-Absolue aus tiefgrünen Blättern Wohlbefinden schenken. Osmathus-Absolue verströmt sinnlich-fruchtige Aprikosennoten. die Samtigkeit suggerieren und weißer Moschus rundet den Duft seidenweich ab.

Ein gelungener Sommerduft, den ich sehr gerne weiterempfehle

Helga König

EDT im Damenflakon für 105 Euro (100ml)

In Fachgeschäften erhältlich

Rezension: Cartier La Panthère- Eau de Parfum Légère, 50 ml

Dieser wunderbare Duft von Cartier ist in einer gold- beigefarbenen Box verborgen, die von ihrer Farbe her daran erinnert, dass Cartier eine französische Schmuck- und Uhrenfirma ist. 

Der von Licht facettierte Flakon, den man der Box entnehmen kann, zeichnet das Profil eines Panthers ab. Dieser wurde einer Totemfigur gleich mit sehr großer Sorgfalt gefertigt. 

Es empfiehlt sich den Flakon genau zu studieren, denn er ist an der Außenseite mit vielen rechten Winkeln versehen. Erkennbar sind eine rechteckige Schnauze und ein abgeschrägtes Auge. Der Panther räkelt sich in einer auf das Wesentliche reduzierten Darstellung in den sanften Strahlen des Sonnenlichts. 

Sprüht man La Panthère- Eau de Parfum Légère aufs Handgelenk, nimmt man unwiderstehliche blumig –animalische Akkorde wahr. 

Mathilde Laurent hat diesen sinnlichen Duft kreiert als Hymne an das wohlige Nichtstun, dem diese Wildkatzen gerne nachgehen, wenn sie sich in der Sonne räkeln, eingehüllt in Monoi aus den Tiare-Blüte. 

Es ist die sonnengetränkte und balsamartige Wärme dieser empfindlichen Blüte, die das Wesen des Panthers offenbart, das in seiner vollendeten katzenartigen Anmut zum Ausdruck kommt. 

Verwandt ist die milde vanilleartige Essenz aus Tahiti botanisch mit der grünen, fruchtigen Gardenie. Kombiniert ist sie Chypre-Noten und bildet den ursprünglichen Akkord des La Panthére Duftes, dessen moschusartige Sanftheit sie annimmt.

Ein fantastisches Dufterlebnis, das sich sogar in Rilkes zweitem Vers seines Gedichts "Der Panther" erahnen lässt, obschon dessen Großkatze ihrer natürlichen Umgebung beraubt, sich im eigenen Kreise dreht... 

"Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, 
der sich im allerkleinsten Kreise dreht, 
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht."

Empfehlenswert

Helga König

Im Fachhandel erhältlich