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Rezension: #Christian_Dior- Das kleine Buch der #Mode - Eden Books

Dieses bemerkenswerte Nachschlagewerk für Modeenthusiasten hat der Modeschöpfer Christian Dior bereits 1954 verfasst. Es handelt sich um eine Neuübersetzung aus dem Englischen von Marion Oechsler. 

Mode ist stets Ausdruck des Zeitgeistes. Deshalb auch ist es nicht verwunderlich gleich zu Anfang unter dem Begriff "Absätze" zu lesen, dass zu hohe Absätze vulgär und geschmacklos seien und obendrein noch unbequem. Aber auch an zu niedrigen Absätzen hat Dior etwas zu bemäkeln, denn diese wirkten zu schnell männlich. Deshalb präferiert er 1954 halbhohe Absätze. 

Im alphabetisch geordneten Nachschlagewerk findet man u.a. nachstehende Bemerkung zum Begriff Alter: "Die Mode kennt nur zwei Altersklassen: junge Mädchen und erwachsene Frauen. (Großmütter gibt es natürlich auch, aber so müssen sie sich nur kleiden, wenn sie eine entsprechende Figur haben oder das Leben einer Großmutter führen." Gerne hätte ich gewusst, was in den Augen Diors ein Leben als Großmutter ausmacht und welche Kleider einem solchen Leben entsprechen. 

Geradezu witzig ist folgende Äußerung "Ich würde davon abraten, vor Ihrer Hochzeit große und teure Pelze zu tragen." Dies ist ein kluger Ratschlag, damit potenzielle Heiratskandidaten nicht abspringen, aber auch ein unfreundlicher Akt gegenüber dem eigenem Geschlecht, den die Männer dem Modeschöpfer sofort verzeihen, wenn sie zum Thema Blumen dann lesen "Blumen sind- gleich nach den Frauen- das Herrlichste, was Gott erschaffen hat." Christian Dior war ein Komplize der Frauen. Ganz klar. 

Man erfährt Wissenswertes, beispielsweise über Chiffon, auch über Cord, der lt. Dior nie aus der Mode komme, weil er so vielseitig und in den unterschiedlichsten Schattierungen erhältlich ist. Sehr gut ist die Definition von eleganter Kleidung: diese müsse, um so genannt werden zu können, sorgfältig gewählt, sorgfältig getragen und sorgfältig gepflegt werden.

Interessant auch sind seine Überlegungen zu Farben und Frisuren. Dior mochte kein gefärbtes Haar und war überzeugt, dass keine Farbe so gut zu unserer Persönlichkeit passe wie die, die Gott uns gegeben hat. Das ist eine deutliche Absage an amerikanische Wasserstoffblondinen der 1950er Jahre eines die Eleganz schätzenden Franzosen. 

Es ist ein wirkliches Vergnügen über Diors Betrachtungen zu Handschuhen, Hüten, Kostümen, Kosmetik und so vielem mehr Wohlüberlegtes zu lesen. Der Modeschöpfer erweist sich stets als zurückhaltend, auch tolerant: "Rocklängen sind ein großes Thema, aber ich persönlich finde es albern, die Zentimeter vom Boden bis zum Saum zu messen. Diese Frage sollte jede Frau für sich entscheiden. Es kommt auf ihren Geschmack und ihre Beine an.“

Das Buch endet mit dem Begriff Zobel. Dior schreibt dazu: "Der König unter den Pelzen. Er ist der schönste und kostbarste und schmeichelt dem Gesicht wie kein anderer. Ich liebe ihn."

Als aufmerksame Leserinnen wissen wir, dass wir verheiratet sein müssen, um einen Zobel unbefangen tragen zu können, denn nur dann können alle Männer damit entspannt umgehen. Es verbietet natürlich die Contenance, hier über den eigenen zu reden...

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Verlag und können dort direkt bestellen:http://www.edel.com/buch/edel-books/ sie können aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke das Buch ordern.

Rezension: #Elie_Saab - #Le_Parfum- 2014 Limited Edition Eau de Parfum - L´ Edition Or

Der namhafte Designer Elie Saab kommt aus dem Libanon. Mode studierte er in Paris und gründete 1982 in Beirut sein erstes Atelier. Das war im Jahre 1981. Zwischenzeitlich hat er weitere Ateliers in Mailand und Paris eröffnet.

Weltweit bekannt wurde der Modeschöpfer als Halle Berry ein von ihm angefertigtes Kleid zu den Oscars trug und in diesem Kleid den "Best Actress Award" gewann. 2003 präsentierte Saab seine Haute-Couture-Kollektion in Paris als ein offizielles Mitglied der prestigeträchtigen Chambre Syndicale. Die Presse aber auch seine Designerkollegen waren überwältigt von seinem Können.

Bis zum heutigen Tage mutet die Karriere des Libanesen wie ein Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" an und so wundert es nicht, dass auch "Elie Saab Le Parfum- 2014 Limited Edition Eau de Parfum- L`Edition Or" den Reichtum des Orients spiegelt.

Bei diesem großartigen Eau de Parfum in edelstem Flakon handelt es sich um die limitierte Weihnachtsedition  von Saabs erstem Damenduft.

Entnimmt man den Flakon der satiniert goldenen Schachtel, hält man ein Juwel des Lichts mit betörendem Goldschimmer in der Hand und ist fasziniert von dem Zauber, der von dem kunstvollen Behältnis ausgeht.

Saab wollte die Magie von Weihnachten einfangen und gestaltete den ikonischen Flakon mit einem Goldring um den Hals, der ein wenig an einen edlen Verlobungsring erinnert und damit auch ein Versprechen suggeriert.

Die edle Schlichtheit des Kartons bildet einen bemerkenswerten Kontrast zum kostbar erscheinenden Flakon, der einen repräsentativen Platz in der Wohnung  verdient hat, wo er seine funkelnde Magie  voll zum Ausdruck bringen kann.

Sprüht man ein wenig von dem Eau de Parfum auf den Puls nimmt man Orangenblüten in der Kopfnote wahr, die in der Herznote von den betörenden Eigenschaften des Absolue von ägyptischem Jasmin verstärkt werden. Die betörende Sinnlichkeit beruht auf einer extrem reinen  "Patschuli-Herznote".

Weiße Blütennoten erscheinen in der Basisnote üppig. Das geschieht durch einen holzigen Zedernakkord. Er verleiht den Schwingungen der Blüten mehr Dichte und ist zugleich auch ein Gruß an die Heimat der Libanonzeder. Noten von Rosenhonig bilden den Nachhall des Duftes, der in seiner Wärme und Sinnlichkeit überaus anziehend ist, aber dennoch dezent daherkommt. Darin  liegt das große Geheimnis des Duftes, der mit den  kalten Monaten einfühlsam  aussöhnt.

Sehr empfehlenswert.

Eau de Parfum, Spray 90 ml: € 105,00

Verfügbar ab 1. Oktober 2014

Rezension: Masters of Fashion- Die bedeutendsten Modeschöpfer im Porträt- Maria Luisa Tagariello- White Star-Verlag

Maria Luisa Tagariello, die italienische Autorin dieses wundbaren Modebuchs hat nach ihrem Studium als Modejournalistin und Werbetexterin gearbeitet. Derzeit teilt sie ihre Zeit auf als Modebloggerin und Autorin einer Online-Luxusboutique. 

Das reich bebilderte Werk, das Valeria Manferto de Fabianis herausgegeben hat und für dessen grafische Gestaltung Clara Zanotti verantwortlich ist, porträtiert die namhaftesten Modeschöpfer des vergangenen und diesen Jahrhunderts. 

Es geht dabei um: Coco Chanel, Elsa Schiaparelli, Christóbal Balenciaga, Christian Dior, Emilio Pucci, Pierre Cardin, Hubert de Givenchy, Roberto Capucci, Valentino, Karl Lagerfeld, Georgio Armani, Yves Saint Laurent, Ralph Lauren, Vivienne Westwood, Yohji Yamamoto, Gianfranco Ferré, Gianni Versace, Miuccia Prada, Jean-Paul Gaultier, Martin Margiela, Dolce & Gabbana, John Galliano, Tom Ford, Marc Jacobs, Alexander Mc Queen und Dries van Noten. 

In der Einleitung zu diesem Buch habe ich ein Zitat gefunden, das ich hier wiedergeben möchte. Der Gedanke stammt von Yves Saint Laurent. Er äußerte ihn anlässlich seiner letzten Laufstegpräsentation im Januar 2002. Wie Tagariello so treffend bemerkt, enthält der Satz alles, was Mode als Ausdruck der eigenen individuellen und zugleich kollektiven Persönlichkeit vermitteln kann. Yves Saint Laurent sagte: "Die Mode ist keine Kunst, aber sie braucht einen Künstler, um existieren zu können. Kleider sind sicher weniger wichtig als Musik, Architektur, Malerei, aber es war das, was ich machen konnte und was ich gemacht habe, indem ich an allen Umwälzungen und Transformationen meiner Zeit teilgenommen habe."

Die Kreationen der "Master of Fashion" nehmen weit mehr als bloß ästhetische Positionen ein, hinzu gesellen sich nicht selten soziale und sogar politische. So befreite Coco Chanel die Frau vom Korsett, Yves Saint Laurent ersetzte das Abendkleid durch den Smoking, der dann zum Symbol weiblicher Emanzipation wurde. Armani sorgte für eine sinnlich androgyne Garderobe, gedacht für die Karrierefrau und es folgten andere, deren Anliegen auch nicht unpolitisch waren. Die Meister der Mode bringen Kunst, Kultur, Exotismus und neue Technologien auf den Laufsteg und beweisen, dass sie Protagonisten eines nie endenden Traumes sind. 

Jedes Textportät beginnt mit einem Zitat des jeweiligen Protagonisten. Bilder der Modeschöpferinnen und Modeschöpfer, auch Ablichtungen ihrer Kreationen sind den Textporträts beigefügt. Man kann das Buch Seite für Seite studieren, es aber auch als Nachschlagewerk nutzen und sich auf diese Weise mit seinen speziellen Lieblingen befassen. 

Die Porträts vermitteln nicht nur eine Idee von den einzelnen Protagonisten, sondern auch eine Idee von der Quintessenz ihres Tuns, die den spezifischen Stil definiert. Karl Lagerfelds Gabe besteht beispielsweise darin, Zeitgeist in ein Konsumprodukt zu transformieren.

Mein Lieblingsmodeschöpfer ist Armani. Seine Kollektion setzt sich seit Beginn aus neutralen Tönen zusammen, dem es stets darum geht, die Bedürfnisse der eigenen Zeit zu erkennen und in zeitlose Kleidung zu verwandeln. Die witzigste Mode stammt von Vivienne Westwood. Ihr Stil ist der Stil von kreativer Freiheit. Eine wirkliche Künstlerin. 

Dries van Noten gefällt mir der Farben, Muster und Stickereien wegen. Seine Stoffe und Farben kommen aus allen Teilen der Welt. Eine Vorliebe hat er allerdings für den Fernen Osten.

Ralph Laurens Mode  schätze ich seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten sehr. Seine Kollektionen sind immer tragbar und bei allem Chique so geerdet, dass man sich niemals "overdressed" fühlt. 

Ein tolles Modebuch. Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum White Star Verlag und können das Buch bestellen:http://www.bruckmann.de/titel-12230-masters_of_fashion_0.html. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler ordern.

Rezension: #Jean_Paul_Gaultier „#Classique_Intense", 50 ml

Dieses Eau de Parfum befindet sich in einer goldfarbenen Metalldose mit Spiegeleffekt. Signiert ist diese Dose mit dem roten Lippenstift einer Femme Fatale. Seit wir durch  Henriette Schröders Buch "Ein Hauch von Lippenstift für die Würde" wissen, wie wichtig dieses Utensil  tatsächlich ist, freuen wir uns über Gaultiers Idee um so mehr.

Jean Paul Gaultier wurde von der Figur der Femme Fatale der 1950er Jahre schon immer inspiriert. Deshalb auch erinnert der Flakon an die Kurven von Schauspielerinnen wie etwa Sophia Loren oder Gina Lollobrigida. 

Das Behältnis, eine gläserne Skulptur, kommt als  wunderschöner Frauentorso mit vollendeten Hüften und einer umwerfenden Wespentaille daher. Dabei ist der Oberkörper mit einem Goldkorsett bekleidet, hier wird ein gewagtes Spiel mit Transparenz und Verhüllung eingegangen.

Der Designer Jean Paul Gaultier hat das horrible Fischgräten-Korsett, das einst die Damen zur Dauer- Ohnmacht brachte, in eine sinnliche Waffe der Verführung umgestaltet. Wer auf diese Weise verführen möchte, setzt  den entsprechenden Duft ein, der  im Grunde nur orientalische Noten haben kann.

Schöpfer von "Classique Intense" ist Francis Kurkdjian. Er hat gewissermaßen das Duftkorsett geschnürt, das zunächst mit intensiven Tiare-Blüten und Gourmand-Noten aufwartet. 

Bevor die blumigen  Düfte zu dominieren beginnen, erregt säuerliche und saftige Grenadine die Sinne. Orangenblüten kommen mit Noten aufgespaltener Patschuli daher und lassen das Eau de Parfum in seiner Gesamtheit warm, blumig und orientalisch erscheinen. 

Dieser ungemein sinnliche und dabei verführerische Duft passt in die nun kühleren Monate und erregt subtil die Sinne derer, die mit der Kreation "Classique Intense" vereint werden. 

Sehr empfehlenswert. 

EdP 20 ml 41, 00 UVP 
EdP 50 ml 75,00 UVP 
EDP 100 ml 99,00 UVP

PR:Jean Paul Gaultier
In allen autorisierten Parfümerien erhältlich.

Rezension: Ein Hauch von #Lippenstift für die Würde- #Weiblichkeit in Zeiten großer Not- #Henriette_Schroeder

Wie man dem Klappentext dieses hervorragenden Buches, dem ich eine große Leserschaft prophezeie, bereits entnehmen kann, hat die Journalistin Henriette Schroeder mit 23 Frauen Gespräche geführt, die Kriege, Belagerungen, Inhaftierungen, Flucht und Erniedrigung überlebt haben und die furchtbaren Zeiten auch deshalb überstanden, weil sie bei aller Not auf ein gepflegtes Äußeres geachtet haben, das sie das Gesicht wahren ließ und sie nicht aller Würde beraubte. 

Frauen legten in allen Zeiten und in allen Kulturen Wert auf ihr Äußeres, schminkten sich, benutzten Eau de Parfum, nicht nur um ihre Weiblichkeit, sondern offenbar auch, um Selbstachtung und Würde zu unterstreichen. Selbst wenn ihre Welt bedroht oder bereits untergegangen ist, ist für viele Frauen der Lippenstift bzw. der Wille auf ihr Äußeres zu achten, stets auch ein Indiz für Überlebenswillen.

Ziel von Henriette Schroeder war es, aufzuzeigen, dass das gängige Klischee nicht zutrifft, dass in furchtbaren Zeiten das Äußere unwichtig wird. So ermittelt sie in einem Gespräch mit der Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Elisabeth Jupiter, dass kleine Gesten wie das Eincremen des Gesichts eine Metapher für ein anderes Leben sein können, für das Leben vorher, und, durch den Überlebenstrieb gespeist, auch das Leben nachher. Der Eindruck sauber und gepflegt zu sein, schaffe Distanz vom drohenden Tod und suggeriere normale Lebendigkeit.

Totalitäre Systeme, so die Autorin, sehen ihre Frauen am liebsten "in grauer Einheitskleidung, ungeschminkt und mit braver Frisur". Eine der interviewten Frauen, Senka Kurtovic, Direktorin der Nachrichtenabteilung eines Radiosenders in Bosnien schreibt: "Ohne Würde gibt es keinen Widerstand. Und diese Würde muss sowohl ethisch als auch ästhetisch auf hohem Niveau sein." Kurtovic hat wie viele andere der Frauen, die im Buch zu Wort kommen, schlimme Zeiten hinter sich bringen müssen. Sie theoretisiert nicht, sondern spricht  aus Erfahrung.

Es sind interessante Fragen und bemerkenswerte Antworten, die man dem Buch entnehmen kann, so etwa die Frage "Wie können sich Frauen in Flüchtlingslagern um ihre Erscheinung kümmern?" oder auch "Signalisierte Mode zu Kriegszeiten auch Hoffnung auf Überleben, Würde, Trotz, war es Vortäuschen von Normalität?"

Die Kurdin Choman Hardi promovierte an der University of Kent in Canterbury über die psychische Verfassung von weiblichen kurdischen Flüchtlingen. Sie weiß, dass Kleidung Signal für Identitätswechsel und insofern ein Brennpunkt für Konflikte zwischen den Generationen darstellt und Kathy Peiss, Professorin an der University of Pennsylvania liebt nicht grundlos ein Zitat der Zeitschrift "Vogue" aus dem Jahre 1933, welches besagt, dass "Lippenstiftauftragen eine der Gesten des 20. Jahrhunderts" geworden sei. Lippenstifte sind in Zeiten der Not, sozialen Veränderungen und Krisen offenbar besonders beliebt.

Frauen in der ganzen Welt versuchen sich selbst in Phasen extremer Erniedrigung ihre Schönheit und Weiblichkeit zu bewahren, wie das Beispiel von Edda Schönherz zeigt, die seitens der Stasi gedemütigt wurde. Man liest von den Niederträchtigkeiten der Nazischergen und all den anderen Psychopathen, die besonders auch hochgebildeten Frauen die Würde nehmen wollten, so etwa der Wissenschaftlerin Libuse Brodova, die nach dem gescheiterten "Prager Frühling" 15 Jahre als Putzfrau arbeiten musste und sich ganz bewusst nicht gehen ließ, weil die Vernichtung von innerer und äußerer Schönheit genau das ist, was die Niederträchtigen auf dieser Welt bezwecken, weil sie selbst  spießig und kleinkariert, alle auf ihr Niveau zurechtstutzen wollen.

Unter den vielen erhellenden Beitägen findet man auch Reflektionen zu dem Thema seitens der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und der CNN-Starreporterin Christiane Anampour.

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Elisabeth Sandmann- Verlag und können das Buch direkt bestellen. http://www.elisabeth-sandmann.de/893/ein-hauch-von-lippenstift-fuer-die-wuerde. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension:Frauen der 1920er Jahre- Glamour, Stil und Avantgarde- Thomas Bleitner

"Ein Mann kann anziehen, was er will - er bleibt doch nur ein Accessoire der Frau." Choco Chanel

Autor dieses reich bebilderten und dabei informativen Buches ist Thomas Bleitner. Sein Thema sind die Frauen der 1920er Jahre, deren Glamour, Stil und Avantgarde. 

Bevor ich mich in die Texte vertiefte, habe ich erst einmal sehr lange und ausgiebig die schönen alten Fotos betrachtet, die Frauen im damalig modernen Outfit zeigen. Zauberhaft. Bleitner schreibt in seiner Einleitung, dass dieser Zauber der Zwanzigerjahre ungebrochen sei und nennt auch die Gründe hierfür. 

Es waren nicht zuletzt die Frauen, die sich beim Abschneiden alter Zöpfe hervortaten. Im sogenannten "Jazz-Age", in dem der Charleston populär wurde, veränderte sich nicht nur das Erscheinungsbild der jungen, rebellischen Frauen. Das äußere Erscheinungsbild war Ausdruck einer inneren Haltung. Nun trugen sie wadenlange Kleider, tanzten ausgelassen und lachten viel, weil sie sich befreiten. 

Wie die Bilder zeigen,   schätzten die Frauen die Bubi-Kopffrisuren, Glocken- und Topfhüte, gerade geschnittene Charleston- Kleider und bevorzugten einen androgynen Habitus. Der "Flapper" und die "Garconne" sind in jenen Tagen das Sinnbild einer modernen Frau gewesen. Dabei soll der gesellschaftliche Aufbruch in den Städten stattgefunden haben. Berlin und Paris waren große Anziehungspunkte, wo speziell die junge Generation von der Kreativität der Künstler, Musiker und Bohemiens partizipierte. 

Der Autor berichtet von 18 bemerkenswerten Frauen, die gewissermaßen Rollenbilder jener Jahre waren. Zugeordnet sind die jeweiligen Kurzbiografien den Rubriken:
Literatur und Kunst 
Society und Mode
Fotografie und Film 
Cabaret und Tanz 
Abenteuer und Sport 

Wegen der vielen Aufnahmen im Buch, die die Mode jener Jahre vielschichtig dokumentieren, habe ich das Werk der Rubrik Mode und nicht den Biografien oder Sachbüchern zugeordnet, zumal ein Kapitel ohnehin auch  den Modemacherinnen Coco Chanel und Elsa Schiaparelli gewidmet ist. 

Im Kapitel  "Society und Mode" erfährt man, dass das Paradigma der Mode der Zwanzigerjahre neben den Reminiszenzen an die zeitgenössische Kunst die Bequemlichkeit war. So setzte sich der sportliche Look sogar in der Abendrobe durch. Das "Kleine Schwarze" wurde zum Kassenschlager. Elsa Schiaperelli gestaltete körperbetonte Bade-, Tennis-, und Skimode, wodurch das öffentliche Erscheinungsbild der "neuen Frau" um wesentliche Facetten erweitert wurde. 

Über Coco Chanel und Elsa Schiaparelli habe ich zwei Biografien auf meinem Schreibtisch liegen, die ich in diesem Bücherherbst noch lesen und rezensieren werde. Das Wesentliche über die beiden Damen findet man allerdings im vorliegenden Buch bereits. Bei Chanel liest man, dass die von ihr bevorzugte Farbe Schwarz zunächst verpönt war und als Trauer- und Dienstbotenfarbe galt. Für sie hing Mode in der Luft, für sie war sie überall und  ging einher mit dem aktuellen Gedankengut, den Sitten und den Ereignissen. 

Man liest von dem berühmten Fotomodell Lee Miller, die es schaffte, eine bedeutende Fotografin zu werden und man kann sich über viele selbstbewusste Frauen jener Zeit kundig machen, allesamt Himmelstürmerinnen. Nicht jede von ihnen war so erfolgreich wie Coco Chanel. Der Flapper Zelda Fitzgerald hätte sich wohl frühzeitig von ihrem Mann trennen müssen, einem zu Gewaltausbrüchen neigenden Alkoholiker und berühmten Schriftsteller,  der sie depressiv machte. Diese Vorzeigefrau der Zwanzigerjahre begann zu spät ihren eigenen Weg zu gehen. Sie verbrannte im Krankenhaus, nachdem sie - ihre vielen Selbstmordversuche dokumentieren es-  im Herzen schon lange  ausgebrannt war.

Der eigene Weg ist das, was all diese Frauen verbindet und die Nacktänzerin Josephine Baker zur Schwester im Geiste von  der Fliegerin Amelia Earhart und der Auomobilsportlerin Clärenore Stinnes werden lässt. Die Denke der Flapper bringen die beiden zuletzt genannten Damen in zwei Zitaten auf den Punkt: 

"Es gibt keinen fundamentalen Unterschied zwischen Mann und Frau, der verhindern könnte, dass Frauen beim Fliegen dieselbe Freude haben können als Männer.“ (Amelia Earhart)

"Ich heiße Stinnes und fahre im Auto um die Erde. Noch Fragen?“ (Clärenore Stinnes) 

....und münden  in Coco Chanels  lapidarer Feststellung: "Ein Mann kann anziehen, was er will - er bleibt doch nur ein Accessoire der Frau."

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf das Foto, dann gelangen Sie zum Sandmann-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.elisabeth-sandmann.de/autoren/thomas-bleitner/891/frauen-der-1920er-jahre. Sie können  es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.