Nicky Albrechtsen, die Autorin dieses traumhaften Modebildbandes ist Kostümdesignerin und Inhaberin des Vintage Resource Studios in der Brick Lane, London. Dies ist ein Ort, an dem Fashion-,Textil- und Kostümdesigner alles über inspirierende Mode finden.
Ihr Buch ist in drei große Teile untergliedert
1. Jahrzehnte
2. Kleidung
3. Facetten
Bevor man sich in diese inhaltsreichen Kapitel vertiefen kann, die neben informativen Texten mehr als 1000 Abbildungen enthalten, sollte man sich allerdings zunächst mit der Einführung befassen. Es handelt sich dabei um einen Essay von #Yves_Saint_Laurent mit dem Titel "Mode vergeht Stil bleibt".
Hier erfährt man dann auch gleich zu Beginn, was man unter dem Begriff "Vintage" zu verstehen hat. Er umfasst die aufregendsten, attraktivsten und vor allem tragbarsten Kreationen vergangener Design-Hypes,- Trends oder Höhepunkte.
Kleidung, die als "Vintage" definiert wird, entzieht sich der traditionellen Unterscheidung zwischen Konfektion und Haute Couture und wird in erster Linie nach ihrer Wirkung, insofern zeitunabhängig bewertet.
Im ersten Teil des Buches geht es um die Epochen und die damit verbundenen Modestile. Hier kommt ganz konkret Modegeschichte zur Sprache. Untergliedert ist dieser erste Abschnitt in Jahrzehnte, beginnend mit den 1920er und endend mit den 1980er Jahren. Damals in den 1920ern avancierte Paris zum Modezentrum.
Man lernt anhand von Bildern eine Fülle schöner Kleidung kennen, die elegant und zeitlos ist. Medien und Weltstars machten die neuen Modetrends in jener Zeit bekannt und Kaufhäuser erlebten ihren Aufstieg. Dort konnte man Kleidung von der Stange erwerben.
Hatten die Zwanziger mittels des "garconne-Stils" von Korsett, Mieder und Turnüre befreit, bot die Mode in den 1930ern femininere Formen. So schufen französischen Modeschöpfer trotz großer Depression glamouröse Kleider. Dabei waren sinnliche Abendroben und perlenbesetzte Capes besonders gefragt. Auch die Kleider aus den 1930ern, die im Buch gezeigt werden, sind von der Form und dem Design aber auch von den Stoffen her absolut edel und heute noch tragbar.
In den 1940er Jahren waren die Stoffe kriegsbedingt schlicht. Im Gegensatz zur Vintage-Kleidung aller anderen Jahrzehnte, aus denen man Einzelteile sehr gut mit Bekleidung beispielsweise aus dem Hier und Heute kombinieren kann, ist es beim 1940er Look notwendig alles zu tragen.
Die Mode der 1950er Jahre war eine Ära der Prints: malerische Blumenmuster, originelle Motive unterschiedlicher Art.
Sehr schön sind die Fotos der Modelle der 1960er Jahre. Damals verbanden Kunst, Musik und Mode sich zu einer neuen Kultur. Dynamische Londoner Boutiquen erregte weltweit Aufsehen und französische Modeschöpfer reagierten auf die dramatischen Veränderungen mit futuristischen Innovationen. Miniröcke wurden nun aktuell, der 1967 so kurz war wie nie zuvor.
Die 1970er Jahre dann bestachen durch modische Vielfalt. 1974 wurde der Biba-Store eröffnet und zählte bis zu Hunderttausend Besucher pro Woche. Dann schließlich werden die 1980er Jahre präsentiert. Diese Mainstream-Mode bewegte sich zwischen der selbstbewussten Weiblichkeit- Bleistiftröcke, Ballon- und Vollantröcke, geraffte Taillen- und Schulterpolster und einem Vintagelook, der sich mit maskuliner Kleidung für die Frau befasste.
Im 2. Teil des Werks werden #Hüte, #Handschuhe, #Handtaschen, #Brillen, #Gürtel und #Schnallen #Tücher mit Stil, #Unterwäsche für Obendrüber, #Bademode, #Schürzen, #Strickmode, #Abendkleider und #Brautkleider zur Sprache gebracht. Dabei ist es ein großen Vergnügen, sich in die Hüte zu vertiefen und Wissenswertes über Hutmode zu erfahren. Ähnliches gilt für Handschuhe. Vormals hatten Handschuhe einen festen Platz in der Kleiderordnung. Sehr stilvoll kommen die Handschuhe aus den 1930er Jahren daher. Man trug in jener Zeit mondäne Stulpenhandschuhe, die zumeist aus feinem Ziegenleder gearbeitet waren. Aufgeklärt wird stets über die Modebesonderheiten der Accessoires in all den fokussierten Jahrzehnten, Schuhe werden gezeigt und auch näher beschrieben. Alles ist spannend zu lesen und begeistert aufgrund seiner Vielfalt.
Seite für Seite wird verdeutlicht, dass man klug beraten ist, sich mit Vintage-Kleidung auseinander zu setzen, weil sie sehr viel Schönes zu bieten hat.
Gestrig natürlich sind Schürzen. Sie sollen sich zwischen den 1920ern und 1950ern auf ihrem Höhepunkt befunden haben und gehören einem Rollenmodell an, das heute gottlob nicht mehr aktuell ist.
Es ist leider unmöglich auf alles, was im Buch gezeigt wird, hier näher einzugehen. Das begehrteste Vintage-Stück ist ein Abendkleid. Dabei zeigen die Abbildungen wie zeitlos dieses festliche Gewand sein kann.
Der dritte Teil wartet mit beliebten Vintage-Evergreens wie etwa dem Kleinen Schwarzen oder Kleider mit floralen Mustern, Country Classics oder auch Leopardenlook auf. Sehr lesenswert sind die Betrachtungen im Hinblick auf Spitzen. Die Abbildungen von Spitzenkrägen aus dem frühen 20. Jahrhundert faszinieren ganz besonders der subtilen Arbeit wegen.
Das überaus gelungene Buch ist eine Fundgrube für alle, die das Schöne lieben und wissen, dass dieses immer zeitlos ist.
Sehr empfehlenswert.
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