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Rezension: VOGUE- Das Kleid- Jo Ellison-Prestel



Alexandra Shulman, Chefredakteurin der britischen Vogue verrät im Vorwort, worum es in diesem wunderschönen Bildband geht: "In diesem luxuriösen Buch schöpft Jo Ellison aus der Fülle der Vogue-Archive. Sie zeigt, wie Roben über Jahre hinweg mitunter verblüffend ähnlich bleiben.“ 

In der Einführung dann erfährt man, was ein Kleid, oder genauer gesagt, eine Robe ausdrückt, welchen Platz sie in heutiger Zeit einnimmt. Ihr Bestreben sei es, dass ihre Trägerin brillant, amüsant, charmant, elegant, vor allem aber schön werde. Darüber hinaus führten Roben Frauen in die Welt der Modefantasien, in denen sie Märchenheldinnen, antike Göttinnen, junge Mädchen oder Supermodels sein können.

Roben seien in der Lage eine Vielfalt von Gefühlen und Stimmungen zum Ausdruck zu bringen. Obschon seit dem Erscheinen der ersten Nummer der Vogue, Frauen das Recht, Hosen zu tragen, errangen, ist die Robe aus der Zeitschrift noch immer nicht hinwegzudenken, wenn auch die Gelegenheiten sie zu tragen, immer weniger werden. 

Im vorliegenden Bildband werden in nachstehenden fünf Rubriken wundervolle Roben gezeigt. Zudem gibt es eine Fülle von Hintergrundinformationen, die die Fotos begleiten. 

Bei den Rubriken handelt es sich um: 

Klassisch 
Märchenhaft 
Dramatisch 
Dekorativ 
Modern 

Die klassischen Roben stammen aus unterschiedlichen Jahrzehnten und sind nicht selten stilistisch von der Antike inspiriert. Vorgestellt werden die Kleider von namhaften Modellen. Man erfährt stets den Namen des Fotografen, Designers, des Models und des Jahres aus dem das Modefoto stammt.

Märchenhafte Roben müssen außergewöhnlich sein. Das bedeutet, bodenlang, sodass es bei jedem Schritt raschelt. Bestehen sollten sie auf Taft, Seidenbändern und Glitzerschmuck. Auch hier wieder werden Roben aus unterschiedlichen Jahrzehnten gezeigt. Darunter ein Foto aus dem Jahre 1946, aufgenommen von Cecil Beaton. Die 20 Jahre alte englische Prinzessin Elisabeth und ihre Schwester Margret sind hier mit märchenhaften Kleidern aus Chiffon von Norman Hartnell zu sehen. Beeindruckend auch ein Foto von Adolphe de Meyer aus dem Jahre 1921, das eine Braut zeigt. Der Designer des Kleides ist nicht bekannt, auch die fiktive Braut ist namenlos. Wunderschön ist  weiterhin ein märchenhaftes Kleid, das Kate Moss trägt. John Galliano hat es für Christian Dior designt. Die zauberhafte Aufnahme stammt von Craig Mc Dean und entstand im Jahre 2006. 

Dann sind da die dramatischen Roben. Hier erzählt #Vogue Geschichten, die Kleider erklären. Mitunter geht es darin nur um eine Farbe oder um ein Detail, das sich in der Saison durchsetzt. Beeindruckend hier ein Foto von Regan Cameron aus dem Jahre 2005. Hier sieht man die Hollywood-Queen Cate Blanchett in einer weinroten Robe. Drama pur. 

Dekorativ sind Roben dann wenn Art déco ins Spiel kommt. Vogue hat sich für Art déco und dessen stilisierte Silhouetten mit jugendlichem Esprit begeistert. In den 1980er Jahren griffen Designer erneut auf Art déco zurück. Traumhaft ein Foto, das Kim Bassinger in einem Chanel-Kleid zeigt, aufgenommen von Herb Ritts im April 1989. 

Zum Schluss dann "modern": Das moderne Kleid deutet mitunter einen Stilwechsel an. Mitunter macht eine besondere Schnitttechnik oder eine spezielle Verarbeitungtechnik ein Kleid außergewöhnlich. Auch hier wieder werden zahlreiche Beispiele gezeigt. Besonders witzig finde ich ein Schürzenkleid aus Papier von der Stylistin Charlotte Stockdale, das diese gemeinsam mit ihrer Assistentin und deren Mutter, einer Musterschneiderin für die Vogue entworfen hatte. Lachlan Baily hat es 2007 aufgenommen. 

Alles in allem ein großartiges Buch für Menschen, die Freude an Mode haben und verstehen wollen, dass Roben das Beständige in der Unbeständigkeit der Modewelt verkörpern. 

Maximal empfehlenswert

Helga König

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