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Rezension: Mode ist Kunst: Eine kreative Liaison (Gebundene Ausgabe)

Als ich den Titel des Buches las, nickte ich sofort eifrig, denn auch ich bin der Ansicht, dass zwischen Mode und Kunst Verbindungen bestehen. Einige Designer sind ohne Zweifel Künstler, auch wenn sie sich selbst nicht so definieren. Andy Warhol brachte dies auf den Punkt als er sagte "Ich glaube, die Art, wie sich die Leute heute kleiden, ist eine Form künstlerischen Ausdrucks. Saint Laurent zum Beispiel hat große Kunst geschaffen. Die Kunst besteht in der Zusammensetzung des Outfits. Oder Jean Paul Gaultier. Was er macht ist wirkliche Kunst."

Man lernt zunächst die historischen Gegensätze zu begreifen und in diesem Zusammenhang wird der Philosoph Walter Benjamin zitiert. Dieser schrieb 1936 einen Essay mit dem Titel "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit." Benjamin ging es um Authentizität, die für ihn ein nicht hinwegzudenkendes Merkmal eines Kunstwerkes ist.

Der anerkannt kommerzielle Imperativ, der das Wesen der Mode kennzeichnet, speziell der Konfektions- und Massenlabels macht es zunächst schwierig Mode als Kunst zu betrachten. Dennoch gibt es zahlreiche Designer, die man als Künstler werten muss, weil sie den Körper als Leinwand nutzen bzw. ihn einsetzen, um bei ihren Modeschauen Performance-Kunst zu präsentieren. Einige Designer verbinden den menschlichen Körper so eng mit dem Kunstwerk in Gestalt eines Kleidungsstücks, dass das Eine ohne das Andere im Grunde nicht mehr existieren kann. Es stellt sich deshalb die Frage, ob der Akt "Mode zu tragen" letztlich auch eine Art Performance darstellt?

Das reich bebilderte Buch ist in fünf Abschnitte untergliedert. Jeder einzelne Anschnitt beginnt mit einer Einführung in das entsprechende Thema, Texte und Interviews mit den wichtigsten Akteuren der Mode- und Kunstszene machen dieses Werk zu einem Leckerbissen für alle, die sich intellektuell mit der kreativen Liaison, um die es hier geht, befassen wollen.

Es handelt sich bei den einzelnen Abschnitten um: Mehr als Kleider: Mode als Kunst: Kunst trifft Mode: Kollaboration Augenweide und Inspiration: Mode und Museum Mode und Fokus: neue Modemedien Von der Boutique zur Galerie: Mode, Kunst und Architektur. Zentrale Sätze sind im Buch fettgedruckt, sodass man neugierig auf den jeweiligen Gesamtinhalt eines Textes wird.

Deutlich werden die fließenden Grenzen zwischen Kunst und Mode. Ob Mode allerdings traditionelle Kunsträume zugänglicher macht, vermag ich nicht zu beurteilen. Es kommt auf das Publikum an.

Empfehlenswert. 

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