Dieses Buch wird all jene interessieren, die schönen Uhren etwas abgewinnen können. Vorgestellt werden Produkte der Firma A. Lange und Söhne. Wie der Unternehmer Walter Lange in seinem Vorwort bekundet, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts seitens seines Uhrgroßvaters die sächsische Uhrenmanufaktur in Glashütte bei Dresden gegründet. Bis zur Zwangskollektivierung der ostdeutschen Uhrenindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort Präzessionstaschenuhren hergestellt. Diese zählten einst zu den renommiertesten und wohl auch begehrtesten Uhren der Welt.
Niemann berichtet in der Folge (sehr spannend zu lesen) von der Geschichte der Uhrmacherei in Glashütte und dem Aufstieg von A. Lange und Söhne. Diese Geschichte begann eigentlich bereits mit dem Schwiegervater und Lehrherren von Ferdinand Adolph Lange. Der Schwiegervater namens Johann Christian Friedrich Gutkaes erbaute nämlich die berühmte Fünf-Minuten-Uhr für die Semper-Oper in Dresden.
Während Ferdinand Christian Langes Berufsleben, das mit der Lehre bei seinem späteren Schwiegervater begann, setzte dieser sein weitsichtiges Konzept um und baute seine Uhrenmanufaktur auf. Zudem verbesserte dieser Mann als Bürgermeister von Glashütte dessen Infrastruktur. Dies führte dazu, dass sich viele kleine Spezialwerkstätten ansiedelten, nicht selten gegründet von Personen, die bei ihm in die Lehre gegangen waren. In einem späteren Kapitel liest man dann Näheres zur Wiedergeburt der Traditionsfirma.
Der Autor macht seine Leser im Rahmen seiner Texte u.a auch mit historischen Taschen- und Armbanduhren von A. Lange und Söhne vertraut, die man auf Fotos bewundern kann.
Thematisiert werden nicht zuletzt die traditionellen Werte der Marke A. Lange und Söhne und ihre zeitgemäße Interpretation. In diesem Zusammenhang kommentiert Walter Lange "Wer einen Zeitmesser von A. Lange und Söhne in den Händen hält, erkennt sofort, dass er etwas Besonders vor sich hat. Doch um wirklich zu begreifen, was dessen Einzigartigkeit ausmacht, muss man die Entstehung einer Lange-Uhr an ihrem Heimatort erlebt haben: in Glashütte in Sachsen. Denn nur wer bei einem Besuch der Langeschen Manufaktur den Meisteruhrmachern bei ihrer konzentrierten Arbeit über die Schulter schauen durfte, versteht, wie viel Handwerkskunst, Präzision und vor allem Leidenschaft in den Zeitmessern mit der Signatur A. Lange und Söhne stecken," ( Zitat S.41).
Vorgestellt werden Modelle und Modellreihen von A.Lange und Söhne und hier die sogenannten Dreizeigeruhren. Das erste Modell dieser Art wurde von Lange übrigens im Jahre 1815 hergestellt. Man hat Gelegenheit durch fotografische Darstellung in Uhrwerke hineinzuschauen, lernt u.a. Wissenswertes über die Gangreserveanzeige und andere Komplikationen kennen, lernt sogar den Antrieb über Kette und Schnecke zu begreifen und erhält einen Eindruck über die 465 Komponenten des Tourbographs "Pour la Mértie". Kalender und ewiger Kalender in Uhren werden erläutert, auch erhält man nähere Infos zur ersten Schlagwerkuhr mit digitaler Zeitanzeige, um schließlich durch den Bericht über den Besuch der Manufaktur, sich dieses Reiseziel für den nächsten Besuch in Sachsen vorzumerken.
Im Anhang findet man eine Zeittafel zur Geschichte von Lange und Söhne, ferner werden Datenblätter zu einzelnen Objekten aufgelistet. Näher erläutert werden jeweils das Uhrwerk, das Teilzahluhrwerk, die Lagersteine, das Schwingungssystem, das Band, das Zifferblatt u.a. mehr.
Uhrenliebhaber werden an diesem Buch viel Freude haben. Wer plant eine Lange-Uhr zu kaufen, sollte sich zuvor mit diesem Buch näher befassen, aber auch Menschen, die eine solche Uhr bereits besitzen, werden nach der Lektüre erst wirklich wissen, welchen Schatz sie ihr Eigen nennen.
Empfehlenswert.
Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen