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Ein Mann- ein Bart- Das Stilbuch für den bärtigen Mann-teNeues

Dieses spannend zu lesende, reich bebilderte und zudem hübsch illustrierte Buch stammt von Peabody Fawcett, Kapitän der Königlich Englischen Marine a. D., Lieferant und Fabrikant erstklassiger Bartpflegeaccessoires, der sich zudem als kühner Weltenbummler und Abenteurer empfiehlt. 

Nach seiner Meinung wird durch die Art, wie ein Mann sein Gesicht rahmt, dessen Persönlichkeit unterstrichen und entschieden, mit welchen Augen ihn die Welt wahrnimmt. 

Das Werk ist in insgesamt vier Kapitel untergliedert:

1. Der Aufstieg des modernen Gentlemans 
2. Der Barbershop 
3. Besuch beim Babier 
4. Die Bart- und Haarpflege 

Im Gegensatz zu früheren Zeiten, habe der Mann in der Stilfrage, ob er einen Vollbart, Oberlippenbart oder eine Glattrasur bevorzugt, freie Hand, weil es heutzutage kaum noch Anlässe gäbe, bei denen bestimmte Bart- oder Haartrachten vorgeschrieben sind. Der Gentleman von heute lasse sich von Tradition nicht mehr einengen, sondern erneuere seinen Stil, um auf diese Weise mit der Zeit Schritt zu halten, er sei flexibel und robust und habe nicht verhandelbare Prinzipien sowie Witz.  Zudem sei er elegant, gepflegt, verträglich und ein weltmännisches Leitbild. 

Zunächst erhält man einen historischen Abriss über die Bartmode. Im Jahre 2000 v. Chr. kam die Rasur auf. Damals wurden Barthaare mit Feuersteinen oder Muschelschalen entfernt. Die Griechen sahen im Bart ein Zeichen männlicher Dominanz. Durch das Vorbild Alexanders den Großen kam dann die Glattrasur in Mode und bei den Römern schließlich avancierte die Barbierstube zum Ort, an dem man sich zum Plausch traf und den Nachmittag verbummelte. Die Blütezeit des Barts war das 19. Jahrhundert. Jetzt ließen sich die Männer üppige Backenbärte stehen, auch ausufernde Koteletten und anderes mehr. Interessant ist, in diesem Zusammenhang auch anhand von Bildern, die Bartmoden zu sehen. Am attraktivsten finde ich letztlich Errol Flynns bleistiftdünnen Schnurrbart, doch dies ist natürlich Geschmackssache. 

Über die religiöse Tradition im Hinblick auf Barthaar wird man unterrichtet und auch über die Haarregeln für Soldaten. So durften bei Napoleon die Männer Vollbärte tragen. Auch in Märchen und Mythen spielen Bärte eine Rolle. Erwähnt werden  beispielsweise König Drosselbart und auch Ritter Blaubart. Man erfährt auch etwas über Bartträger in der Kunst und Popkultur, um dann eine ganze Reihe bärtiger Männer kennen zu lernen mit teilweise recht eigenwilligem Bartdesign.

In der Folge  liest man über typische Barbershops  und hier über die Entwicklung von Friseurstühlen aber auch über die Schere und die Haarschneider. Den ersten Elektroschneider konstruierte Leo J. Wahl, ließ ihn sich 1921 patentieren und verkaufte ein Jahr später schon mehrere Tausend Exemplare. Vorgestellt werden zudem Rasiermesser und Rasierpinsel. 

Der erste Pinsel in der heutigen Form wurde 1748 erfunden. Dabei wurde zumeist Dachshaar verwendet, weil dieses besonders viel Wasser speichern kann. Dann liest man von Barbieren in aller Welt und erfährt, dass die besten von Dorset kommen. 

Männer, bekanntermaßen nicht uneitel, nutzten schon vor 12 000 Jahren aromatische Öle, um die Haut weich zu halten und Körpergerüche zu dämpfen. Man liest von Bleiweiß, mit dem sie ihr Gesicht aufhellten und Pockennarben zu verdecken suchten und lernt zudem Utensilien für den gepflegten Herren kennen. Es wird in diversen Schritten gezeigt und erläutert wie ein Mann sich rasiert und pflegt, um das Aussehen eines Gentlemans zu haben. Gezeigt wird aber auch wie ein Mann sich einen Bart wachsen lassen kann und auf welche Weise er in schon im Wachstum pflegen sollte. 

Auf den letzten Seiten liest man auch noch Wissenswertes zur Geschichte des Parfums und der Herrendüfte. 

Dies ist ein wirklich gelungenes Buch, das man Männern von Welt, die Humor und der Fähigkeit zur Selbstironie besitzen, bedenkenlos schenken kann. 


Sehr empfehlenswert 

Helga König

Im Fachhandel erhältlich
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