Cally Blackmann präsentiert in ihrem reich bebilderten Buch hundert Jahre Mode. Ihr Werk hat sie in zwei große Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Part geht es um die Mode zwischen 1901- 1959, im zweiten dann um die Zeit ab 1960. In beiden Abschnitten werden zunächst allgemeine Betrachtungen zu den Unterkapiteln abgehandelt. Hier erhält man einen gedanklichen Überblick zu dem, was man dann in besagten Unterkapiteln mittels einer Vielzahl von kommentierten Fotos studieren kann.
Im ersten Abschnitt geht es dabei um die Hautevolee, die Boheme, die Uniformität, die Amazonen, die Modeschöpferinnen, die Stars, die Patrioten und New Looks. Man lernt nicht nur gekrönte Damen kennen und kann sich in deren Kleiderwelten vertiefen, sondern liest auch von den einstig komplizierten Kleiderschichten, die nur mithilfe von Zofen anzuziehen waren. Dabei war der Job einer Zofe durchaus eine privilegierte Tätigkeit. Man erhält einen Eindruck von den Hüten der Hautevolee und auch den Schuhen, bevor die Modevorlieben der Boheme vorgestellt werden, so etwa die Kreationen Emilie Flöges, der Lebensgefährtin Gustav Klimts, die mit ihrer Schwester gemeinsam ein Modehaus in Wien führte.
Vorgestellt wird ein wunderschönes Kleid des Designers Paul Poiret aus dem Jahre 1910, dem weitere Kleider dieses Modeschöpfers folgen, bevor man sich in andere Boheme-Modellkleider verlieben kann, die allesamt den Stil einer Epoche ausmachen, die schon längst in Vergessenheit geraten ist.
ch möchte nun natürlich nicht alle Kleiderstile, die hier gezeigt werden, erwähnen, sondern nur auf Kleider ein Augenmerk legen, die mich wirklich faszinieren. Ein Hingucker für mich ist der Amazonenlook, wie ihn Amelia Earhat trug und interessant erscheint mir die Bademode der 1930er Jahre, wegen ihrer bemerkenswerten Ästhetik. Damen in Tenniskleidung sahen vor hundert Jahren auch sehr schick aus, vielleicht nicht ganz so apart, wie gewisse Modeschöpferinnen und ihre Kreationen für den Abend, die man auch Gelegenheit hat kennen zu lernen. Ein blaues Abendkleid von Chanel aus dem Jahre 1932 würde auch heute noch für Aufsehen sorgen, nicht bloß wenn es von einer schöne Frau getragen wird.
Faszinierend ist das Kapitel über die Stars. Hier werden u.a. Josephine Baker, aber auch Marlene Dietrich vorgestellt, die einst als die Verkörperung europäischer Eleganz galt. Bei den New Looks begeistert mich die Kleidung Audrey Hepburns von Givenchy am meisten. Das ist unvergänglicher Schick.
Die Mode ab den 60er Jahren wirkt auf mich fast ein wenig vertraut, obschon ich damals noch ein Kind war. Die Hosenanzüge von Yves Saint Laurent könnte man heute noch problemlos tragen und manch andere Modelle, die aus den 1970ern stammen, speziell der Minimalismus von Calvin Klein ebenfalls. Am schönsten ist immer die Mode, die das Hier und Jetzt abbildet. Für mich jedenfalls.
Interpretationen des Hier und Jetzt von Ralph Lauren mag ich am liebsten, doch fasziniert bin ich von der ganzen Palette. Gründe gibt es viele. Der Hauptgrund ist die Liebe zur Vielfalt.
Empfehlenswert.
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