Mode aus den 1950er Jahren bewundere ich hin und wieder in den Fotoalben meiner Mutter, meiner Tanten oder in alten Filmen. Auffallend ist die Eleganz, von der man sich in den 1960ern dann wohl verabschiedet hat. Wie man in diesem Buch erfährt, läuteten die 1950er Jahre eine Zeitwende in der Mode ein. Von dieser kann man einen guten Eindruck gewinnen, wenn man sich in die Texte vertieft, die sich u.a. mit Nylonstrümpfen, dem Bikini, dem Beatnik-Style, dem Gossard –Hüftkorsett, der Kelly-Bag, den Stilettos, namhaften Modemachern und berühmten Stilikonen jenes Jahrzehnts befassen.
In den 1950er Jahren soll die Mode bei der jüngeren Generation erstmals eine identitätsstiftende Macht gewonnen und als Zeichen der Zugehörigkeit sowie der Abgrenzung gegolten haben. Ununterbrochen wurden neue Trends geboren. Das führte zu einer zuvor nie gekannten Dynamik im Handel. Aufgrund neuer, pflegeleichter Stoffe und Verfahren zur Massenproduktion, einhergehend mit wachsendem Wohlstand, war es jetzt möglich, dass auch die Frau von nebenan sich als bestangezogene Dame der Welt fühlen konnte, (vgl: S.6).
Besonders gut gefällt mir der nonkonformistische Stil wie ihn Katharine Hepburn einst bevorzugte, festgemacht an Bundfaltenhosen, flachen Slippern und gut geschnittene Jacken, (vgl.: S. 16.)
Man erhält neben den vielen Textinformationen auch zahlreiche visuelle Eindrücke. Das ist für ein Buch, das sich mit Mode befasst, unumgänglich.
Nachdem die Hersteller von Nylongarn, so liest man, entdeckten, dass diese Faser elastisch ist, sofern man sie mittels Hitze kräuselte, brachten DU Pont die Lycra-Faser auf den Markt, die sich auf das Siebenfache dehnen ließ und anschließend wieder ihre Ausgangsform annahm. Kurz darauf machten Rundstrickmaschinen die vormals notwendigen Strumpfnähte überflüssig, (vgl.: S.20).
Einen Bildband, der die Mode von Christian Dior beschreibt, habe ich vor einigen Jahren rezensiert. Hier im Buch wird eine gute Kurzfassung geboten. Vorgestellt wird wenig später der Modezeichner René Gruau. Auch erfährt man, dass in den 1950ern die Fotomodelle erstmals einem breiten Publikum bekannt wurden.--
Die Kleider von Marilyn Monroe entwarf William Travilla, in jenen Tagen als Coco Chanell ihr erstes Kostüm kreierte. Sehr edel waren die Kleider von Grace Kelly, während zu Bardot in den 1950er Jahren gepunktete Schals, Vichy-Kleider und kurze Shorts gehörten. Es macht Spaß, sich in all die hübschen Looks zu vertiefen.
Ein solch elegante Mode und solch feminine Frauen mit überbordendem weiblichem Charme wie in den 1950er Jahren wird es wohl nicht mehr geben, denn wir leben schon lange im Zeitalter der Androgynität. Der Traum der Weiblichkeit gehört dem Gestern an.
Empfehlenswert.
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